Kein Gürtel-Pool in Wien mehr, keine 80.000 Euro an Übersiedlungskosten, kein sinnloses Planschen bis zum herbstlichen 11. Oktober (zufällig der Wahltag) - das Experiment hat mit dem 30. August ein Ende. Damit ist es fix: Die Gürtelfrische West erfährt statt einer Abwanderung in den 15. Bezirk ein Wasserbegräbnis.
Die grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein hat sich für den Pool (von eingefleischten Fans) feiern lassen, und auch Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal von der SPÖ schaffte es mit diesen rührenden Worten in die „Berliner Zeitung“: „Das ist keine Aktion gegen Autofahrer, sondern eine Aktion für Menschen.“
Warum die Stadt den (Geld-)Hahn zudreht
Also wollte Zatlokal nach dem geplanten Ende des 150.000-Euro-Spaßes am 30. August den Pool quasi im bezirkseigenen Garten, nämlich im Auer-Welsbach-Park, errichten lassen. Neue Kosten: 80.000 Euro. Zahlen hätte das die MA 53 sollen - also der Presse- und Informationsdienst Wiens.
Von dort aber kam schließlich die Absage. Wie die „Krone“ aus dem Bezirk erfuhr, soll die Behörde klar und deutlich verschriftlicht haben, dass die Übersiedelung keinen „Informationszweck“ darstellt - sondern als Projekt der Grätzelbelebung, Erweiterung des infrastrukturellen Sportangebots oder als Parkinfrastruktur zu klassifizieren sei. Kurzum: Geld gibt es für den Spaß keines.
Damit ist ein mehr als umstrittenes Projekt abgesoffen. So wurde das Grätzel rund um den Pool als Dauer-Demonstration angemeldet, damit niemand - außer Hebein und Zatlokal - große Auftritte feiern konnten. Die „Krone“ nahm zudem heimlich eine Wasserprobe. Fazit: Zu viele gingen ungeduscht ins Becken.
Zatlokal: „Ich kann es nicht nachvollziehen“
Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal selbst ist sehr enttäuscht: „Ja, das Projekt ist gestorben“, sagt er zur „Krone“. „Ich kann das nicht nachvollziehen. Es ging ja nicht darum, Autofahrer in Rage zu bringen, sondern es wäre auch ein Projekt für Familien gewesen.“ Selbst der Herbst sei kein Problem gewesen, sagt er: „Der Pool ist ja beheizbar.“
Michael Pommer, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.