Blümel aus dem Rennen?

Wiener Koalition: Alle Zeichen stehen auf Rot-Grün

Wien
29.08.2020 06:00

Nach außen hin will sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) für die Zeit nach der Wahl nicht festlegen. Ein Satz, den er gerne sagt: „Zuerst sind die Wähler am Wort.“ Wie die „Krone“ aber aus bestens informierten SPÖ-Kreisen erfuhr, hat Ludwig schon eine klare Präferenz: die Fortsetzung der Koalition mit den Grünen. Grund sind jüngste Aussagen von Gernot Blümel.

Demnach soll es für Ludwig drei weitere Gründe für Rot-Grün III geben:

  • Es blümelt Mitte rechts: Die jüngsten Aussagen von Finanzminister und ÖVP-Wien-Chef Gernot Blümel trugen nicht gerade zur Vertrauensbildung bei, wie es aus der SPÖ heißt. So wolle Blümel nicht nur „Mitte-rechts-Politik“ machen, immerhin „mit Anstand“, sondern er sagte auch: „Früher hat die FPÖ manche Themen aufgezeigt. So viel auch schlecht gelaufen ist in der FPÖ in letzter Zeit, manche Themen waren auch richtig.“ Bei solchen Sätzen herrscht bei der SPÖ immer Alarmstufe Rot.
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) geht aufgrund der gegen ihn erhobenen Vorwürfe in die Offensive. (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) geht aufgrund der gegen ihn erhobenen Vorwürfe in die Offensive.
  • Im Lauermodus: Schon im Juli soll Blümel dem Bürgermeister mit eindeutigen Sätzen negativ aufgefallen sein. Da hieß es vom Minister: „Ziel ist es, am 11. Oktober den größten Zugewinn aller Parteien zu erreichen. Wenn wir diesen großen Sprung schaffen, können wir 2025 den nächsten Schritt setzen.“ Da muss man nicht zwischen den Zeilen lesen können. Fazit: Wenn es dieses Mal nicht gelingt, stürzen wir den sozialdemokratischen Bürgermeister eben das nächste Mal. Wo wir beim dritten Punkt wären:
Zitat Icon

Zuerst sind einmal die Wähler am Wort. Nach Vorliegen des Ergebnisses werden wir sehen, welche Konstellationen möglich sind. Danach wird man sehen, welche inhaltlichen Schnittmengen möglich sind.

Das sagt der Bürgermeister gerne

  • Die Koalition ist tot, es lebe die Koalition: Die ÖVP hat im Bund Erfahrung mit dem Ende von Allianzen. Von der SPÖ zur FPÖ zu den Grünen. Ludwig befürchtet dem Vernehmen nach eine solche Entwicklung in Wien, wenn es den Türkisen gerade (in den Umfragen) passt. Und: Die Grünen mit all ihren Schrulligkeiten kenne man wenigstens. Aber womöglich sind die Überlegungen sowieso obsolet. Viele bei der SPÖ rechnen schon mit der Absoluten.

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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