Ja, sind Gutachter und Sachwalterin einig, man muss sich ernsthaft fragen, ob dies alles ohne Corona überhaupt geschehen wäre. Das Feuer, das der 68-jährige Wiener in einem Gemeindebau gelegt hatte. Weil er eigentlich in ein Heim wollte, auch einen Platz hatte - aber wegen Corona nicht übersiedeln konnte ...
Eigentlich hatten sich die Nachbarn mit dem „seltsamen Nachbarn“ nicht nur abgefunden, sondern ihm auch geholfen, wo und wie sie nur konnten. Heute weiß einer von ihnen, dass der erste Alarm am Vormittag „ein Hilferuf oder Probelauf war“ für das, was folgen sollte. Da klingelte der Schizophrene noch und sagte: „Es brennt bei mir.“ Eine Kleinigkeit, die der Nachbar selbst löschen konnte.
Feuerwehr von Parkbank aus zugesehen
Das ging Stunden später nicht mehr. Da tauchte schon der Qualm unter der Tür durch, man rettete sich auf den Balkon. Und eine Nachbarin wollte einem weiteren Eingeschlossenen zu Hilfe kommen und hätte dies fast mit ihrem Leben bezahlt: Sie lag fast 30 Minuten in der Hitze, ihre Hautoberfläche ist zu 40 Prozent geschädigt, sie lag sieben Wochen in künstlichem Tiefschlaf! Der Betroffene aber, der saß seelenruhig auf der Parkbank und sah der Feuerwehr zu ...
Gerichtspsychiater: So etwas wie ein „Verzweiflungsakt“
Vor Gericht gab er zu, das Feuer gelegt zu haben – er wollte nicht mehr in der Wohnung bleiben. Für Gerichtspsychiater Peter Hofmann so etwas wie ein „Verzweiflungsakt“, für den der Mann nicht verantwortlich gemacht werden kann: Einweisung.
Gabriela Gödel, Kronen Zeitung
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