Sehr lange Wartezeiten bei der Hotline 1450 sowie bei den Testabnahmen, um Tage verspätete Testergebnisse oder Quarantäne-Bescheide: Es mehren sich die Beschwerden rund um das Management der Wiener Behörden, die NEOS kündigten an, den Stadtrechnungshof einschalten zu wollen. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gab nun bekannt, dass vor allem im Bereich des Contact Tracings wie auch bei der Gesundheitsbehörde das Personal massiv aufgestockt wird.
„Wenn man alles zusammenrechnet, sind das mehr als 1000 Personen, die wir zusätzlich während der Corona-Zeit einstellen wollen, um die Herausforderungen zu bewältigen“, sagte er am Mittwoch. Ein großer Teil, nämlich 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, werden im Bereich des Contact Tracings neu engagiert. Beim Contact Tracing geht es um das Aufspüren von Kontaktpersonen bei Covid-19-Fällen. Insgesamt werden in diesem Bereich dann 600 Personen im Einsatz sein. Diese sollen dann auch bei der Hotline 1450 mitarbeiten, wie Ludwig ankündigte.
17.978 Anrufe bei Hotline
Bei der Hotline 1450 melden sich jene Menschen, die vermuten, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben. In den vergangenen Tagen und Wochen ist die Zahl der Anrufe massiv in die Höhe gegangen. Wurden beispielsweise laut dem medizinischen Krisenstab der Stadt am 8. August noch 1222 Anrufe verzeichnet, waren es am Dienstag 17.978 Anrufe.
Bei der Gesundheitsbehörde werden 150 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgenommen. Deren vorrangige Aufgaben werden das Erstellen von Bescheiden und das Beantworten von Anfragen von Einrichtungen, Organisationen oder Vereinen sein. Auch bei der Wiener Rettung wird aufgestockt, nämlich um 75 Personen.
Zusätzlich werden die bis Jahresende befristeten Verträge jener 380 Mitarbeiter, die diesen Sommer eingestellt worden waren, bereits jetzt bis in das nächste Jahr hinein verlängert. Diese sind vor allem im medizinischen und pflegerischen Bereich tätig.
Ü-50-Anwärter bevorzugt
Das Engagement der neuen Mitarbeiter soll demnächst schrittweise erfolgen. Ein Fokus liegt dabei auf Personen, die mehr als 50 Jahre alt sind und derzeit aufgrund der angespannten Arbeitsmarktsituation besonders unter Druck stünden, so Ludwig. Wobei natürlich eine entsprechende Qualifikation Voraussetzung sei, so Ludwig.
„Schrittweise der Entwicklung Rechnung getragen“
Auf die Journalistenfrage, warum das Personal erst jetzt aufgestockt werde, wo doch die steigende Zahl an Infizierten für den Herbst erwartbar war, antwortete Ludwig: „Man kann immer alles mehr, schneller, früher machen, das ist überhaupt keine Frage. Wir haben schrittweise der Entwicklung Rechnung getragen.“
Überdies kündigte der Bürgermeister an, dass der Gurgeltest künftig vermehrt zum Einsatz kommen wird und „traditionelle Testformate“ ablösen soll. „Ich gehe davon aus, dass das gemeinsam mit der Personalaufstockung dazu führen wird, dass wir noch schneller die Testergebnisse darstellen können.“
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