Taxigutschein, Gastrogutschein - beides abgehakt. Jetzt kommt der Wiener Reparaturbon. Die Stadt zahlt jedem, der defekte Besitztümer - von Spülmaschine, Haartrockner oder Smartphone bis zum löchrigen Fernsehsessel - bei registrierten Betrieben reparieren lässt, bis zu 100 Euro dazu. Am Montag geht es los.
Und das funktioniert so: Der Gutschein kann ab dem 21. September auf der Seite mein.wien.gv.at/wienerreparaturbon heruntergeladen werden. Einzulösen ist er in allen Partnergeschäften, die beim Wiener Reparaturnetzwerk (www.reparaturnetzwerk.at) dabei sind. Allesamt lokale Wiener Handwerkerfirmen, Profis und Do-it-yourself-Initiativen.
Die Stadt übernimmt dabei 50 Prozent der Bruttoreparaturkosten bis zu einem Maximalbetrag von 100 Euro. Sollte sich die Instandsetzung des ramponierten Gerätes wider Erwarten doch nicht mehr auszahlen, übernimmt der Reparaturbon die Kosten für Kostenvoranschläge bis zu 45 Euro vollständig.
„Umsatz ankurbeln“
„Reparieren statt wegwerfen. Das schont die Umwelt und spart oft auch noch Geld“, erklärt Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Nachsatz: „Zudem belebt das Reparieren das Geschäft der Betriebe und soll deren Umsatz ankurbeln, was gerade in Zeiten wie diesen besonders wichtig ist.“
Im Fördertopf für diese Aktion liegen jetzt einmal 1,6 Millionen Euro, die der Gemeinderat für die nächsten drei Jahre beschlossen hat. Organisatorisch liegt der Gutschein bei der Umweltschutzabteilung. „Wir wollen Menschen einen Ansporn bieten, ihren defekten Sachen eine zweite Chance zu geben. Das schont wertvolle Ressourcen“, sagt MA-22-Chefin Karin Büchl-Krammerstätter.
Reparieren statt wegwerfen. So funktionieren aktive Abfallvermeidung und Klimaschutz.
Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ)
Rot und Grün stritten um die Urheberschaft
Im Vorfeld hatte es interne Zwistigkeiten zwischen Rot und Grün um die Urheberschaft zum Bon gegeben. Die Grünen wollten die Idee für sich alleine reklamieren. Als Gegenstück zum Gastrogutschein des Koalitionspartners. Die SPÖ konterte: Der Bon bzw. dessen Finanzierung sei längst beschlossen worden. Jetzt hat Sima, in deren Ressort die MA 22 fällt, die Details zum Hilfspaket im Alleingang vorgestellt - und somit die Nase vorne. Ein Schelm, wer sich etwas Böses dabei denkt.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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