Am Dienstag geht es weiter im U-Ausschuss zu Ibiza und den Folgen: Es wird eine „Novomatic-Woche“. Peter Hochegger, ein Architekt eines Masterplans zur Beeinflussung von Politikern, gewährt Einblicke.
Sollte Heinz-Christian Strache mit seinem Comeback scheitern, so bleibt zumindest ein Satz: „Novomatic zahlt alle.“ Getätigt 2017 auf Ibiza, auslösend Ermittlungen sowie einen U-Ausschuss zur Klärung möglicher Korruption der türkis-blauen Regierung (ein FPÖ-Mann als Vorstand in den teilstaatlichen Casinos im Gegenzug für Lizenzen für Novomatic, bis 2019 an den Casinos beteiligt). Am Dienstag geht der Ausschuss weiter, Granden aus der Glücksspielszene werden befragt.
„Habe viel Geld damit verdient“
Die „Krone“ hat sich vorab mit einem Mann unterhalten, der 2005 einen Masterplan für Novomatic zur Beeinflussung von Politikern entwickelt hat, der „eins zu eins umgesetzt wurde“: Peter Hochegger. Ex-Lobbyist, bekannt aus dem Grasser-Buwog-Komplex. „Es hat mich fasziniert, Pläne zu entwickeln, damit auch Gesetze geändert werden können. Und ich habe auch viel Geld damit verdient.“
Strache schon 2005 im Fokus
Im Fokus sei 2005 vor allem der junge Herr Strache gestanden. „Er war der kommende Mann bei der FPÖ. ÖVP und SPÖ hatte man schon auf seiner Seite. Die Grünen wollte man noch einkochen.“
Konrad, Gusenbauer, Pröll
Novomatic wollte das Monopol der Casinos Austria stürzen. In der „Krone“ vorliegenden Schriftstücken werden 2006 Raiffeisen-Boss Christian Konrad sowie SPÖ-Kandidat Alfred Gusenbauer als Verbündete genannt. Auch Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) habe sich für Novomatics Anliegen eingesetzt (zumal der Glücksspielgigant in Prölls Reich angesiedelt war).
Anleitung zur Korruption?
Schlüsselfigur bei der Umsetzung des Masterplans war laut Hochegger Stefan Krenn, heute Novomatic-Generalsekretär, der im Ausschuss geladen ist (Dokumente bestätigen seine Beteiligung). „Er könnte viel erzählen. Von den Anfängen bis heute“, sagt Hochegger. Wie weit Krenns Erinnerungen reichen, wird sich am Mittwoch zeigen. Doch war es ein korruptes System? Peter Hochegger: „Es war eine Anleitung, die dies zulässt. Darüber befinden muss die Justiz.“
Erich Vogl, Kronen Zeitung
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