Gratis-Grippeimpfungen

Startschuss in Wien: Ein Blick in die „Impfbim“

Wien
01.10.2020 12:39

Startschuss für die groß angelegte Gratis-Grippeimpfaktion der Stadt Wien am Donnerstag: Der Andrang auf die Impfung ist sehr groß, so der Tenor beim Kick-off mit Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) am Vormittag am Karlsplatz. Rund 42.000 Wienerinnen und Wiener haben sich dafür angemeldet. Demnächst werden weitere Termine für November freigeschaltet, später jene für Dezember.

Die Freischaltung passiere schrittweise, weil auch die Impfdosen sukzessive geliefert würden. Der Höhepunkt der Grippesaison wird im Jänner und Februar erwartet - bis dahin sei noch genug Zeit, sich impfen zu lassen. „Es ist, wenn man so will, eine Auseinandersetzung mit zwei unterschiedlichen Viren, für die wir zwei unterschiedliche Verteidigungslinien aufgebaut haben“, veranschaulichte Ludwig. 

Im Hinblick auf die bevorstehende Influenza-Saison sollen nun möglichst viele Städter dazu bewegt werden, sich impfen zu lassen. Wer geimpft ist, erkrankt nicht (schwer) an der Grippe, damit ist auch ein Spitalsaufenthalt nicht nötig und in weiterer Folge Kapazität für andere schwere Erkrankungen frei. Ziel ist es, pro Tag rund 3000 Menschen zu impfen und die Durchimpfungsrate auf bis zu 25 Prozent zu erhöhen - das wäre eine Verdreifachung. Als Zielgruppen hat die Stadt zuletzt vor allem ältere und chronisch kranke Personen und Kinder genannt.

(Bild: APA/STADT WIEN/C. JOBST)

Kritik an „Wiener Großbestellung“ für Hacker unverständlich
Im Gegensatz zu den anderen Bundesländern hat die Bundeshauptstadt ein relativ hohes Kontingent an Impfdosen zur Verfügung, da früh auf den Bedarf im Herbst reagiert worden war - in Summe gibt es 400.000 Grippeimpfdosen. Mit der Kritik aus manch anderem Bundesland an der „Wiener Großbestellung“ kann Hacker aber nichts anfangen. Er wisse nicht, ob er sich darüber ärgern oder es lächerlich finden solle, sagte der Stadtrat: „Es haben alle gewusst, dass man im April den Impfstoff bestellen muss. Wir haben bestellt, andere haben das verschlafen.“

Hier kann man sich impfen lassen:
Wer sich Grippe impfen lassen will, hat dazu in Wien mehrere Möglichkeiten: Einerseits hat die Stadt sieben Impfzentren mit 34 Impfstraßen in den Bezirken 2, 3, 12, 15, 18, 21 und 22 eingerichtet. Dazu kommen die vier Impfzentren der Österreichischen Gesundheitskasse (3., 7., 10. und 21. Bezirk) und die „Impfbim“, eine umgebaute Straßenbahngarnitur, die sechs Wochen lang jeweils eine Woche an den Stationen Karlsplatz, Schwedenplatz, Belvedere, Kennedybrücke, Westbahnhof und Schottenring als mobile Impfstation zur Verfügung steht. 

Wer sich in Wien gegen die Grippe impfen lassen will, kann das auch in einer umgebauten Straßenbahngarnitur machen. (Bild: APA/STADT WIEN/C. JOBST)
Wer sich in Wien gegen die Grippe impfen lassen will, kann das auch in einer umgebauten Straßenbahngarnitur machen.
(Bild: APA/STADT WIEN/C. JOBST)

Ludwig zerstreute dabei auch gleich die Bedenken, dass es beim Nadelsetzen ruckeln könnte: „Die Bim steht beim Impfen.“ Zusätzlich gibt es die Gratis-Impfung auch bei allen niedergelassenen Ärzten, die an der Aktion teilnehmen. Aktuell haben sich rund 600 gemeldet, unter ihnen 400 Kinderärzte.

Technische Probleme bei Registrierung
Wobei es zuletzt Probleme gab: So manch impfwillige Person wurde nach erfolgter Registrierung mit der Nachricht konfrontiert, dass der Termin gecancelt worden und ein neuer nötig ist. Laut Hacker-Büro handelte es sich dabei um einen technischen Fehler. Es seien Zeiten buchbar gewesen, zu denen am betreffenden Ort gar keine Impfungen durchgeführt werden. Rund 500 Menschen waren demnach davon betroffen, alle seien verständigt worden, wurde versichert.

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