2019 ist Finanzstadtrat Peter Hanke etwas gelungen, das es so schon seit vielen Jahren nicht mehr gab: das Nulldefizit. Dann kam Corona, und mit den vielen Millionen an Hilfen leidet auch das Budget. Hier lesen Sie den finalen Teil der „Krone“-Serie „So steht‘s um Wien“.
Ein paar hundert Millionen da, ein paar hundert Millionen dort – unter Finanzstadträtin Renate Brauner ging es ihre ganze Karriere als zuständige Stadträtin über finanziell vor allem in eine Richtung: bergab! Dann übernahm Peter Hanke (SPÖ) das Steuer des Finanzdampfers und brachte es wieder in ruhigere Gewässer. Seine Bilanz: Nicht nur Nulldefizit, sondern wir haben auch noch 9,2 Millionen Euro an Schulden zurückbezahlt.
Aber wie steht es nun um unser Budget? So viel kann verraten werden: Hanke hat ein tiefrotes Erbe übernommen. Wien hat – ohne die ausgelagerten Betriebe – rund sieben Milliarden Euro Schulden. Wie sehr sich die Corona-Krise auf das Budget auswirken wird, ist noch nicht klar. Tatsache ist: Bislang hat Wien mehr als 400 Millionen Euro in Hilfen, Maßnahmen, Gutscheine & Co. investiert. Hankes Motto ist nicht mit dem der Bundesregierung („Koste es, was es wolle“) vergleichbar: „Ich halte das für eine marketingtechnisch gefärbte Vorgabe. Es soll das kosten, was es braucht.“
Wofür Wien die vielen Milliarden ausgibt
Aber wo wandert das ganze Geld überhaupt hin? In den vergangenen zehn Jahren hat die Stadt 147 Milliarden Euro ausgegeben. Und das vor allem für Kindergärten (mehr als acht Milliarden Euro), für den Fonds Soziales Wien (10 Milliarden Euro), Gesundheit (30 Milliarden Euro) und Öffis (acht Milliarden Euro).
Es soll das kosten, was es braucht.
Peter Hanke
Der Bund steht übrigens auch nicht gerade blendend da, wie man nach so mancher Kritik an der Stadt glauben könnte. Vor Corona wohlgemerkt schlug sich der Schuldenstand Österreichs mit insgesamt 280 Milliarden Euro zu Buche! Der Anteil des Bundes (ohne Länder und Gemeinden) beträgt 242 Milliarden Euro.
Wenn wir über das Budget reden, dann natürlich auch über das der Wiener selbst. Vergleicht man die Lebenserhaltungskosten unserer Stadt mit anderen Metropolen, dann zeigt sich, dass Wien zumindest unter den westeuropäischen Städten die günstigste ist. Die Kosten sind bei uns um ein Viertel geringer als zum Beispiel in Kopenhagen, Paris und Amsterdam. Bei den Wohnkosten liegen wir im Mittelfeld zwischen Berlin und Madrid.
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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