Erste Ergebnisse:
Neukaledonien stimmt für Verbleib bei Frankreich
Beim zweiten Referendum im französischen Überseegebiet Neukaledonien über die Unabhängigkeit von Frankreich zeichnet sich erneut ein Nein ab. Auf der Inselgruppe im Südpazifik östlich von Australien lagen nach ersten Ergebnissen die Gegner einer Abspaltung am Sonntag knapp vor den Separatisten. Bereits 2018 hatte sich eine Mehrheit für einen Verbleib bei Paris ausgesprochen. Damals war die Mehrheit für einen Verbleib aber noch deutlich größer.
Auch zeichnete sich eine extrem hohe Wahlbeteiligung von weit mehr als 80 Prozent ab. Nach Informationen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders La1ère Nouvelle Calédonie stimmten nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Stimmen 53,7 Prozent gegen die Trennung. Für die Unabhängigkeit sprachen sich 46,3 Prozent aus. Die Wahlbeteiligung war erneut sehr hoch und lag bei rund 85 Prozent. Etwa 180.000 Neukaledonier durften teilnehmen.
„Drittes Referendum möglich“
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron begrüßte in Paris das Ergebnis. Das sei ein „Zeichen des Vertrauens in die französische Republik“, erklärte der 42-Jährige. Den Anhängern einer Unabhängigkeit sagte er, das Neukaledonien der Zukunft solle gemeinsam geschaffen werden. „Ein drittes Referendum ist möglich.“ Auch Macrons rechtspopulistische Gegnerin Marine Le Pen begrüßte via Twitter den Ausgang des Votums.
Ureinwohner hoffen auf Loslösung
Seit Jahrzehnten hofft vor allem die Bevölkerungsgruppe der Kanaken - Neukaledoniens Ureinwohner - auf eine Loslösung. Sie stellen heute noch knapp 40 Prozent der Bevölkerung. Die Hoffnung der Separatisten ist jedoch noch nicht endgültig gestorben. 2022 wäre nach früheren Abmachungen mit Paris noch eine weitere Volksabstimmung möglich.
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