Während in Kärnten und der Steiermark schon ganze Schulen wegen zu vieler Corona-Kranker schließen, gehen in Wien Desinfektionsmittel und Masken zur Neige. Elternvertreter schlagen Alarm. Schulen seien bereits auf Spenden angewiesen. Die Stadt Wien beteuert: Es ist genug da und werde nachgeliefert.
Fenstergriffe, Türschnallen, Lichtschalter bis hin zu WC-Spülkästen müssen desinfiziert werden. Auch die Kinder dürfen ohne keimfreie Hände nicht in die Klasse. Doch einen Monat nach Schulstart neigen sich die Hygieneartikel dem Ende zu.
Elisabeth Meisl und Thomas Angerer, Elternvertreter mehrerer Wiener Volks- und Mittelschulen, schlagen Alarm. Ohne Spenden und hohe Zuschüsse aus dem Elternvereinsbudget wären die Einrichtungen nicht mehr ausreichend mit Masken, Desinfektionsmittel und Co. versorgt. Nachlieferungen werden abgewiesen, wie ein Schriftverkehr zwischen der MA 56 und einem Schulwart zeigt. Laut Behörde sind in der ersten Schulwoche sieben Kanister à fünf Liter (insgesamt 35 Liter) angeliefert worden. Diese Menge könne noch nicht verbraucht sein, heißt es.
„Bei 400 Schülern brauchen wir zehn Liter in der Woche“
Ist sie doch, kontern die Elternvertreter, die einen sehr sparsamen Verbrauch beteuern. „Bei 400 Schülern brauchen wir zehn Liter in der Woche“, rechnet Angerer vor. „Es geht um die Gesundheit der Kinder. Einmal mehr zeigt sich das Versagen der Stadt bei Corona“, kritisiert ÖVP-Bildungssprecherin Sabine Schwarz.
Laut MA 56 ist die nächste Lieferung von Desinfektionsmittel und Masken in Vorbereitung. „Es wurde ein großzügiger Bedarf hochgerechnet, und dieser wird kontinuierlich geliefert. An keinem Standort muss der Elternverein die Materialien selbst kaufen“, heißt es.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.