Am Montag beginnen seine Sondierungsgespräche mit Grün, Pink und Türkis: Mit Conny Bischofberger spricht Wahlsieger Michael Ludwig (59) über Buntbarsche und Hosenträger, Schnösel und „Sozifresser“, und seine ganz persönliche Lebensplanung.
Im Bürgermeister-Büro erinnert nur noch die Figur des Kaffeehausliteraten Peter Altenberg an Michael Ludwigs Vorgänger Michael Häupl und Helmut Zilk. Der denkmalgeschützte Raum wirkt aufgeräumt, größer, offener. „Ich wollte alles wegtun, was von der Architektur ablenkt“, erklärt der Wiener Stadtchef, „es räumt sich eh von selber wieder ein.“ Auf seinem Schreibtisch steht ein gerahmtes Foto des Eisbärenbabys „Finja“ - der Wiener Bürgermeister hat für das Bärenmädchen die Patenschaft übernommen -, vor ihm auf dem großen Besprechungstisch eine weiße Teekanne aus Porzellan. Ludwigs Mediensprecher Hanno Csisinko und Paul Weis verfolgen das Gespräch aus dem Hintergrund.
„Krone“: 41,6 Prozent der Stimmen für die SPÖ, das waren mehr als Michael Häupl zuletzt geschafft hat. Haben Sie am Sonntag Luftsprünge gemacht?
Michael Ludwig: Das nicht. Aber ich habe mich sehr gefreut und gleichzeitig auch die Verantwortung gespürt, die damit verbunden ist.
Wie schaut das aus, wenn Sie sich freuen?
Ich war sehr erleichtert, denn es hätte genauso gut sein können, dass die Erfolgsgeschichte der sozialdemokratischen Bürgermeister in Wien ein Ende findet, und diese politische Verantwortung hätte ich nicht übernehmen wollen.
Wahlpartys gab es ja durch Corona keine. Sind Sie bald nach Hause gefahren? Haben Sie mit Ihrer Frau vielleicht eine Flasche Champagner getrunken?
Ich habe bis Mitternacht Interviews gegeben und danach bis 3 Uhr in der Früh SMS und E-Mails beantwortet. Um sechs bin ich bereits wieder aufgestanden, um ins Büro zu fahren. Also, für Feiern und Champagner war nicht übertrieben viel Zeit. Es war aber schön, einige Stunden mit meiner Frau zu verbringen, das ist für mich ganz wichtig. Sie hat auch den Wahltag mit mir verbracht, das Ergebnis miterlebt, und deshalb haben wir uns gemeinsam gefreut.
Mit welchem Gefühl sind Sie am Morgen danach aufgewacht?
Mit dem Gefühl: „Jetzt geht es los!“ Sondierungsgespräche, Koalitionsverhandlungen, Regierungsbildung. Und man darf ja nicht vergessen, dass ich auch während des Wahlkampfes eine Stadt zu führen gehabt habe, mit überproportional großen Herausforderungen.
Apropos Sondierungsgespräche: Sie können sich den Juniorpartner aussuchen. Müssen Sie da aufpassen, dass Sie sich nicht erhaben fühlen?
Das Gefühl, erhaben zu sein, habe ich überhaupt nicht. Es wird im Gegenteil eine große Verantwortung sein, eine solche Entscheidung zu treffen. Man übernimmt einerseits Verantwortung für eine politische Partei, andererseits für die Zukunft der Stadt. Diese Entscheidung wird sowohl positive Emotionen auslösen bei jenen, die die entsprechende Koalition befürworten, als auch negative bei jenen, die enttäuscht sind. Und egal, wie diese Koalition ausschaut: Ich will auch die Kooperation mit den Sozialpartnern ausbauen, mit den Religionsgemeinschaften, mit der Zivilgesellschaft. Diese Netzwerke werden bei der Bewältigung der Aufgaben in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung sein.
Sie haben betont, dass es mit allen drei Parteien - Türkis, Grün und Pink - Gemeinsamkeiten gibt. Was trennt sie von den dreien?
Bei den NEOS ist das die Frage der Liberalisierung, beispielsweise in der Daseinsvorsorge. Bei den Grünen sind es Verkehrsfragen, bei der ÖVP ist es zum Beispiel die Sonntagsöffnung.
Werner Kogler, Chef des grünen Regierungspartners im Bund, hat die ÖVP als „türkise Schnöseltruppe“ bezeichnet. Hat er es gut getroffen?
Das ist nicht meine Diktion.
Kann es sein, dass Sie mit Gernot Blümel deswegen keine Koalition eingehen, weil Sie mit ihm persönlich nicht so gut können?
Nein, das spielt überhaupt keine Rolle.
Michael Häupl meinte aber auch, mit den „Sozialistenfressern“ müsse man nicht unbedingt eine Koalition eingehen.
Ich schätze Michael Häupl als einen sehr erfahrenen und intelligenten Politiker, aber das ist eine Terminologie, die ich nicht verwenden würde.
Hat Birgit Hebein Sie ausgetrickst?
Ich würde nicht sagen „ausgetrickst“, aber ich glaube, sie hätte sich viele Diskussionen ersparen können, wenn es eine geordnetere Präsentation ihres Gesamtkonzeptes gegeben hätte. Wenn man von einer autofreien Innenstadt spricht, und dann stellt sich gleich bei der ersten Nachfrage eines Journalisten bei der Pressekonferenz heraus, es handelt sich nicht um eine autofreie Innenstadt, sondern um eine Verkehrsberuhigung, und man kommt nachträglich darauf, dass das sowieso nicht rechtskonform wäre, dann ist das nicht optimal.
Und Christoph Wiederkehr von den NEOS, kennen Sie den überhaupt?
Ich habe ihn im Zuge der Wahlbewegung kennengelernt. Er ist ein sehr engagierter junger Mann, der Perspektive hat.
Tut Ihnen Heinz-Christian Strache leid?
Das wäre übertrieben. Er hat sicher eine der bemerkenswertesten Karrieren, aber auch einen der bemerkenswertesten Abstürze, die man in der Zweiten Republik mitverfolgen konnte, geschafft. Auch in jenen Medien, die er verkaufen wollte.
Eva Dichand hat in „Heute“ geschrieben: „Wenn Michael Ludwig mutig ist, dann macht er Rot-Pink.“ Sind Sie mutig?
Das könnte man beim Abschließen der beiden anderen Koalitionen auch sagen. Auch zu den anderen Konstellationen würde viel Mut gehören. Egal mit welcher Koalition ich also meine Gespräche beenden werde, ich muss in jedem Fall Mut beweisen.
Auch bei Rot-Grün? Das kennen Sie ja schon.
Auch dabei. Weil es viele Stimmen gibt, die dagegen sind.
Mut bedeutet für mich nicht, bewusst ein Risiko einzugehen. Mut ist, wenn man sich selbst überwinden kann.
Michael Ludwig
Wie mutig sind Sie? Auf einer Skala von 1 bis 10?
Die Frage ist, was man unter „Mut“ versteht. Bewusst ein Risiko einzugehen ist für mich nicht Mut. Mut ist, wenn man sich selbst überwinden kann.
Wann haben Sie sich zuletzt selbst überwunden?
Das ist noch gar nicht lange her. Ich war in einem Park und wollte den Fußball spielenden Buben zeigen, wie Gaberln geht. „Ball her!“, hab‘ ich gerufen. Die waren wirklich beeindruckt. Da dachte ich mir, jetzt zeige ich denen noch, wie ein Fallrückzieher geht, habe aber nicht bedacht, dass das doch ein sehr harter Betonboden war. Ich habe mich zwar überwunden und im Anzug einen Fallrückzieher gemacht, aber dann bin ich gestürzt. Als ich auf dem Kopf aufgeschlagen bin, dachte ich: „Das ist jetzt aber blöd, ein paar Tage vor der Wahl.“ Auch die Hand hab‘ ich mir verstaucht. Männer sind manchmal triebgesteuert, wenn sie einen Ball sehen. - Lacht.
Waren Sie beim Arzt?
Nein, ich war beim Hausmair und habe ein Beuschel gegessen. Sinnliches Erleben hilft gegen Schmerz.
Ich esse gerne Schnitzel. „Schnitzelgesicht“ fand ich deshalb charmant. Ich weiß allerdings nicht, ob es so gemeint war.
Michael Ludwig
Apropos Beuschel: Haben Sie Gery Keszler das „Schnitzelgesicht“ eigentlich schon verziehen?
Da gibt es nichts zu verzeihen. Ich esse wirklich gerne Schnitzel, von daher fand ich es charmant. Ich weiß nicht, ob er es so gemeint hat, aber bei mir kam es so an.
Wo gibt es das beste Schnitzel in Wien?
Sicher bei meiner Frau, darüber hinaus bei vielen sehr guten Gastronomen.
Wie oft essen Sie es?
Schon einige Male im Monat.
Zu oft fürs Klima?
Eher zu oft für mein Gewicht.
Wie gefällt Ihnen Ludwig I., Kaderpolitiker, Rambo gegen die Türkisen, Retrocharmeur?
Lacht. - Die erste stört mich noch am wenigsten. Insgesamt entsprechen all diese Bezeichnungen eher dem Bild, das sich andere über mich als Politiker machen, als meiner Person. So gesehen sagen sie vielleicht mehr über den Betrachter aus.
Wie sehen Sie sich selbst in drei Eigenschaftsworten?
Zuverlässig, bodenständig, besonnen.
Was ist Ihre schlechteste und was ist ihre beste Eigenschaft?
Die beste ist schon die Zuverlässigkeit. Und die schlechteste … - Schaut in die Runde und meint: „Sagt’s einmal! Es wird keine Auswirkung auf eure Karriere haben. Ich halte mir die Ohren zu und ihr könnt sagen, was ihr wollt.“
Paul Weis meint: Dein Elefantengedächtnis. Du vergisst nicht. Du bist deshalb aber nicht nachtragend.
Was ist das Wienerischste an Ihnen?
Vielleicht mein offener Zugang anderen Menschen gegenüber. Die Wienerinnen und Wiener sind, entgegen allen Zuschreibungen, sehr offene und hilfsbereite Menschen. Wir sind eine der wenigen Millionenstädte, in der mehr als die Hälfte der Bevölkerung ehrenamtlich in Vereinen tätig ist. Dieses Miteinander ist mir sehr wichtig.
Glauben Sie, dass Wien eine freundliche Stadt ist?
Ja, und wenn wir manchmal in internationalen Rankings da nicht ganz an die Spitze gereiht werden, hängt das damit zusammen, dass die anderen unseren Schmäh nicht wirklich verstehen.
Und den Grant wohl auch nicht?
Das Wort „Grant“ kommt von den spanischen Granden, die im 17. und 18. Jahrhundert in Wien im Rahmen des Hofzeremoniells beschäftigt und aufgrund des schlechten Wetters immer übel gelaunt waren. Also am Grant sind in Wahrheit die Spanier schuld. - Lacht.
2003 saßen drei Wiener Bürgermeister am Podium. Gratz, Zilk, Häupl. Ich hätte mir nie im Leben gedacht, dass ich der vierte sein werde.
Michael Ludwig
Als Sie 2018 nach einer Kampfabstimmung Wiener SPÖ-Chef und dann auch Bürgermeister geworden sind, waren viele skeptisch, ob Sie in diese großen Fußstapfen Ihrer Vorgänger treten können. Sie auch?
Ich habe 2003 die einzige Podiumsdiskussion organisiert, bei der drei Wiener Bürgermeister am Podium saßen: Leopold Gratz, Helmut Zilk und Michael Häupl. Alle haben ihren Intellekt mit Bodenständigkeit und Volksnähe verbunden, und das ist für einen Wiener Bürgermeister eine gute Mischung. Ich habe dieses historische Ereignis damals auf DVD aufnehmen lassen.
Was sehen Sie, wenn Sie diese DVD anschauen?
Drei Bürgermeister, die viel geleistet haben, jeder für sich ein Original, und ich stehe davor und halte meine Begrüßungsrede. Um auf Ihre Frage mit den Fußstapfen zu kommen: Ich hätte mir nie im Leben gedacht, dass ich einmal der Vierte sein werde. Da hat schon auch ein gewisser Mut dazugehört, in dieser Reihe anzutreten. Auch bei Häupl hieß es: „Kann es nach diesem originellen Wiener Bürgermeister Helmut Zilk einen Nachfahren geben, der das ausfüllt?“ Und wie man gesehen hat, ist es Michael Häupl gelungen. Auch Leopold Gratz war ein ausgesprochen beliebter und populärer Wiener Bürgermeister und Helmut Zilk am Beginn nicht unumstritten. Wer sich am Anfang also durchsetzen muss, geht gestärkt in diese Funktion.
Wenn Sie Michael Häupl übertreffen wollen, müssten Sie, nachdem Sie jetzt 59 sind, bis 84 weitermachen. Vorstellbar?
Nein, sicher nicht. Es gibt so viele tolle junge Frauen und Männer in der Sozialdemokratie, die das sehr bald nach mir sehr gerne übernehmen werden.
In meinem Alter gehört es dazu, sich zeitgerecht um einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu kümmern. Ich bleibe sicher nicht so lange im Amt wie Michael Häupl.
Michael Ludwig
Was heißt „sehr bald“?
In meinem Alter gehört es dazu, dass man sich zeitgerecht anschaut, wer als Nachfolger oder Nachfolgerin infrage käme. Das wird nicht gleich morgen sein, aber es wird sicher ein Zeitrahmen sein, den ich selber bestimme, der eine geordnete Übergabe garantiert.
Aber bis 70 könnten Sie schon bleiben?
Nein, das glaube ich nicht. Aber schauen wir einmal. Da lege ich mich nicht auf den Tag genau fest.
Stimmt das Gerücht, dass Peter Hacker vielleicht Ihr Nachfolger wird oder auch der Nachfolger von Pamela Rendi-Wagner als SPÖ-Vorsitzender?
Nein, das stimmt nicht. Zumindest ist es mir nicht bekannt.
Stört Sie seine Dominanz?
Er ist aufgrund der Corona-Krise vielleicht mehr im Scheinwerferlicht als andere Mitglieder der Wiener Stadtregierung. Und er ist ein sehr selbstbewusster Politiker, der diese Rolle auch ausübt. Ich habe aber schon zu Beginn gesagt: „Im Zweifelsfall entscheidet immer der Bürgermeister“, das ist geübte Praxis.
Apropos Corona: Sie haben meinem Kollegen Michael Pommer verraten, dass Sie Angst haben, krank zu werden. Empfinden Sie Corona als Bedrohung?
Nicht mehr als andere Krankheiten. Wer sich an den Sicherheitsmaßnahmen orientiert - Maske, Abstand, Hygiene - kann viel beitragen, um geschützt zu bleiben.
Wie oft haben Sie sich schon testen lassen?
Vier, fünf Mal.
Werden Sie sich impfen lassen, wenn ein Impfstoff da ist?
Ja, aber ich würde nicht den Eindruck erwecken wollen, dass ich aufgrund meiner politischen Funktion ein Privileg in Anspruch nehme. Also ich werde mich dann impfen lassen, wenn das für jeden möglich ist.
Wie kommt es eigentlich, dass Sie Hosenträger mögen?
Aus zwei Gründen. Erstens hatte ich eine Leistenbruchoperation, das ist genau dort, wo der Gürtel sitzt. Das war nicht angenehm damals, also bin ich auf Hosenträger umgestiegen. Auch im Kabarett meines Namensvetters Bernhard Ludwig, „Anleitung zum Herzinfarkt“, habe ich gehört, dass man einen möglichst engen Gürtel tragen soll, weil das schnürt ein und ist eine gute Garantie, bald einen Herzinfarkt zu bekommen. Zweitens sind Hosenträger eines der wenigen modischen Accessoires, das Männer haben. Wer nicht türkise Socken anziehen will oder einen Siegelring, dem bleiben fast nur Hosenträger als farbliches Statement.
Wie viele besitzen Sie?
So zwanzig. Ein paar davon habe ich mir bei einem Hosenträgermacher im 9. Bezirk gekauft, ein lieber, g‘scheiter Bursch. Das ist so eine kleine Quetschen mit zwei Mitarbeiterinnen. Ich mag die geknöpften. Hab auch ein paar mit Tiermotiven drauf. Zebras, Löwen, Giraffen. Auch Hirsche und Hasen.
Haben Sie ein Lieblingstier?
Mir sind alle Tiere sehr sympathisch, außer Zecken vielleicht - Lacht.
Aber Sie haben kein Haustier?
Als Kind habe ich ein Meerschweinchen und Zwerghasen gehabt, lange Zeit habe ich auch Zierfische gezüchtet. Aber dafür braucht man Zeit, und wenn man die Zeit nicht hat, dann ist es unverantwortlich, Tiere zu haben. Ich bedaure das immer, wenn ich sehe, dass Tiere nicht artgerecht gehalten werden. Sowas würde ich nie machen.
Welche Fische haben Sie gezüchtet?
Zuerst Guppys, später Cichliden, also Buntbarsche. Ich hatte ein 500- und zwei 250-Liter-Becken, dafür musste man im Gemeindebau eine eigene Versicherung abschließen. Es gab in Österreich nur eine einzige Versicherung, die das übernommen hat.
Was war für Sie so faszinierend an Buntbarschen?
Buntbarsche sind Maulbrüter. Da schlüpfen die kleinen Fische im Maul der Mutter. Das war immer so interessant zu sehen: Die Mutter spuckt die Kleinen aus und wenn sich die Kinder fürchten, dann macht die Mutter das Maul auf und die Kleinen schwimmen wieder hinein. Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, da sind die jungen Fische auf sich allein gestellt. Deshalb hatte ich in meinen Aquarien Steinlandschaften, wo sich die Fischbabys verstecken konnten. Die Aquaristik ist ein schönes Hobby.
Werden Sie später in Pension wieder Barsche züchten?
Vielleicht, ja.
Was ist abgesehen von der Fischzucht Ihr prägendstes Kindheitserlebnis?
Die Fabrik meiner Mutter im 7. Bezirk, sie war Hilfsarbeiterin. Ich habe mir dort nach der Schule immer den Wohnungsschlüssel abgeholt. Am Abend haben wir Heimarbeit gemacht. Da habe ich meiner Mutter geholfen, so kleine Gummiringerl auf Kupferdeckel raufzugeben, tausend pro Abend haben wir gemeinsam geschafft. Der heutige Eigentümer der Fabrik ist der Präsident der Industriellenvereinigung Wien. Das ist so ein schönes Zeichen, dass in derselben Stadt der Chef der Industriellenvereinigung und der Sohn der in seiner einstigen Fabrik tätigen Hilfsarbeiterin als Bürgermeister so gut und eng zusammenarbeiten. Meine Mutter ist 85, wir telefonieren jeden Tag.
Was wird im nächsten Leben sein?
Denkt in Ruhe nach.
Denken Sie über das nächste Leben nach oder darüber, was sein wird?
Über beides. Vorstellen kann ich mir alles Mögliche, ich habe eine sehr weitreichende Fantasie.
Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?
Ja. Es wird was Anderes geben, die Frage ist nur, in welchem Aggregatzustand das sein wird und in welcher Sphäre man sich dann bewegt. Energie löst sich ja nicht auf. Ob man diesen Zustand bewusst erlebt, ist fraglich.
Und welchen Beruf könnten Sie sich außer Politiker vorstellen?
Journalist bei der Kronen Zeitung - Lacht. - Ich stelle mir das schön vor, immer gute Fragen zu stellen. Schöner, als sie zu beantworten. Aber wenn ich daran denke, dass Sie das jetzt alles zusammenschreiben müssen ... Sie Ärmste. Sehen Sie, darum will ich vielleicht doch lieber Politiker sein.
Zur Person: Mama war Hilfsarbeiterin
Geboren am 3. April 1961. Die Mutter arbeitet tagsüber in einer Fabrik, abends in Heimarbeit, am Wochenende in einem Wirtshaus. Der Sohn serviert dort die Teller ab, trägt Pakete aus und verlegt auf der Weststrecke Eisenbahnschienen. Ludwig studiert Politikwissenschaft und Geschichte und arbeitet an einer Volkshochschule. 1991 wird er Landesstellenleiter des Dr. Karl Renner Instituts. Ab 1994 SP-Bezirksrat in Floridsdorf, ab 1999 Abgeordneter im Wiener Landtag, ab 2007 Wohnbaustadtrat. Im Mai 2018 wird er Wiener Bürgermeister und Obmann der SPÖ Wien. Seit 2018 verheiratet mit Irmtraud Rossgatterer.
Conny Bischofberger, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.