Österreich geht gerade durch eine schwere Krise. Und das nicht zum ersten Mal, wie die Bundesregierung in einem Video zum Nationalfeiertag hervorhebt. Vom Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Corona-Krise, der wir uns heute stellen, seien es immer die Menschen in Österreich gewesen, die Krisen bewältigt und die Zukunft geprägt haben. Bei Corona werde das wieder so sein, ist die Regierung zuversichtlich. Sie dankt den Bürgern für ihren Beitrag und wünscht einen schönen Nationalfeiertag, der heuer vor allem online und im TV begangen wird.
Der 26. Oktober wird angesichts der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen anders ablaufen als in den Jahren zuvor. Sowohl die traditionelle Leistungsschau des Bundesheeres als auch Führungen durch die Hofburg, das Parlament und die Ministerien finden nur online statt oder fallen aus. Lediglich die Kranzniederlegungen und die Rekrutenangelobung werden wie üblich am Heldenplatz über die Bühne gehen, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit und in Minimal-Besetzung.
Die Zahl der Rekruten, die angelobt werden, wurde am Freitag von ursprünglich 300 auf nur noch zwölf reduziert. Auch die politische Repräsentanz wird auf ein absolutes Minimum reduziert: Neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen nehmen für die Bundesregierung Kanzler Sebastian Kurz, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (beide ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) teil, die Stadt Wien wird von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) vertreten.
Beginn mit Ministerrat und Kranzniederlegung
Die politischen Feierlichkeiten beginnen trotz Corona traditionell mit einer Ministerratssitzung um 9 Uhr im Bundeskanzleramt, bei der auch der ORF hinter die Kulissen blicken darf. Danach legt um 9.30 Uhr Bundespräsident Alexander Van der Bellen einen Kranz am Äußeren Burgtor nieder, um 10 Uhr folgt die Kranzniederlegung durch die Bundesregierung.
Um 11 Uhr werden am Heldenplatz symbolisch elf Soldaten und eine Soldatin angelobt. Ursprünglich war die Angelobung von 300 Rekruten geplant, das wurde aber in Anlehnung an die aktuelle Corona-Verordnung, die Zusammenkünfte im Freien auf nur noch zwölf Personen reduziert, kurzfristig geändert. Unverändert bleibt, dass im Rahmen der Angelobung mehrere Politiker das Wort ergreifen werden, unter ihnen Van der Bellen, Kurz und Tanner.
Eurofighter über dem Heldenplatz
Direkt vor der Angelobung sorgen sieben Heeresflugzeuge für Action und Lärm: Zwei Formationen aus drei Eurofightern und vier Saab 105 werden direkt über den Heldenplatz fliegen. Nach der Angelobung springen vier Fallschirmspringer des Jagdkommandos aus 1500 Metern aus einem Black-Hawk-Hubschrauber. Sie führen dabei die Fahnen der EU, Österreichs, Wiens und des Jagdkommandos mit. Einer von ihnen trägt zudem eine Helmkamera und filmt den Absprung mit.
ORF überträgt Feierlichkeiten live
Alle diese Ereignisse werden im Fernsehen live übertragen. Die Übertragung auf ORF wird zusätzlich durch Kurzfilme des österreichischen Oscar-Preisträgers Stefan Ruzowitzky bereichert. In diesen Filmen wird das Heer von einer Frau, einem Migranten und einem Heeresangehörigen mit Behinderung präsentiert. Am Abend steht die traditionelle TV-Ansprache des Staatsoberhaupts auf dem Programm.
Virtuelle Angebote bei Heer und Parlament
Parallel dazu tut sich auch im Internet einiges: Anstelle der Leistungsschau präsentiert sich das Bundesheer auf „nationalfeiertag2020.jetzt“ digital. Auch das Parlament öffnet heuer seine Türen virtuell. 14 Videos auf der Homepage geben Einblicke in die Parlamentsarbeit, in das in Renovierung stehende historische Gebäude am Ring und ins Demokratiequartier.
Bundespräsident Van der Bellen lässt eine Drohne durch die Präsidentschaftskanzlei fliegen. Der interessante Flug (siehe Video oben) geht dabei auch über das Dach und durch den Keller des Gebäudes - zu sehen ist dies auf Van der Bellens Facebook-Seite.
Und auch der Verfassungsgerichtshof hat einen neuen virtuellen Rundgang durch das Gerichtsgebäude auf der Wiener Freyung sowie einige ORF-Sendungen (z.B. „ZiB 2 History“ zu 100 Jahren Verfassung) online gestellt und lädt zum virtuellen Besuch ein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.