Während die Verhandlungsteams von SPÖ und NEOS am Mittwoch ihre inhaltliche Arbeit aufgenommen haben, trauert die rote Parteijugend öffentlich den Grünen nach. In einem Zeitungsinterview bezeichnete Fiona Herzog, die Chefin der Sozialistischen Jugend (SJ) in Wien, die rot-pinke Zusammenarbeit als „Wahnsinn“.
„Wenn man sich anschaut, dass sie immer wieder gegen die Gewerkschaften und die Arbeiterkammer wettern, dann finden wir, dass es in Zeiten einer beispiellosen Wirtschaftskrise ein Wahnsinn ist, sich so einen Koalitionspartner ins Boot zu holen und für Unsicherheit zu sorgen“, meinte Herzog gegenüber der Online-Ausgabe der „Presse“. Sie hatte - als eine von zwei Mitgliedern des Erweiterten SPÖ-Vorstands - gegen die Aufnahme von Regierungsverhandlungen mit den NEOS gestimmt. Die zweite Gegenstimme kam von den roten Studierendenvertretern vom VSStÖ.
Grüne „waren immer ein guter Koalitionspartner“
Herzog hätte sich statt Rot-Pink eine Neuauflage von Rot-Grün gewünscht. Denn die Grünen hätten sich in Wien „immer als guter Koalitionspartner bewiesen“, so die SJ-Vorsitzende.
Maurer hofft noch auf Rot-Grün
Auch die Klubchefin der Grünen im Nationalrat, Sigrid Maurer, hat die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Koalition ihrer Partei mit der Wiener SPÖ noch nicht aufgegeben. Koalitionsverhandlungen seien immer erst abgeschlossen, wenn das Papier unterschrieben ist, sagte sie am Mittwoch im Ö1-„Mittagsjournal“. Die Frage nach personellen Konsequenzen auf Landesebene stelle sich derzeit überhaupt nicht, sagte sie außerdem. Maurer ortet wie die grüne Vizebürgermeisterin in Wien, Birgit Hebein, „sehr große Differenzen zwischen der Sozialdemokratie und den NEOS“.
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