Erneut mehr als 3000 neue Corona-Fälle binnen eines Tages, in den Spitälern befinden sich bald mehr Intensivpatienten als im Frühjahr. Ein neuerlicher Lockdown ist von der Auslastung der Krankenhäuser abhängig. Wie sieht die aktuelle Situation in den Bundesländern aus? Ein aktueller „Krone“-Überblick.
Wann ist es so weit, wie lange dürfen die Zahlen noch steigen? Es ist längst zum großen Thema geworden, das neuerliche Herunterfahren des Landes. Noch will keiner aus der Regierungsriege einen konkreten Zeitpunkt nennen. Aber: Die Schlinge zieht sich enger. Noch vor zwei Tagen gab sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) im Radiointerview sicher: Man sei noch weit weg von einem zweiten Lockdown. Aber schon da der Nachsatz: „Bei der Dynamik kann sich das schnell ändern.“ Und ja, die Dynamik ist eine rasante: Am Mittwoch gab es 3394 neue Covid-Fälle binnen 24 Stunden - mehr als dreimal so viele wie zum Höchststand Ende März.
224 Intensivbetten belegt
Zwar wird mehr getestet als damals. Allerdings steigt auch die Zahl der stationär behandelten Covid-Patienten. Alleine am Mittwoch gab es zehn Prozent Zuwachs auf den Intensiv- und fast 15 Prozent Plus auf den Normalstationen. Aktuell sind 1345 Menschen mit Corona in Krankenhäusern, über 500 mehr als Anfang April. Zusätzlich sind 224 Intensivbetten belegt - 43 weniger als zum Höchststand im Frühjahr. Binnen eines Monats hat sich die Zahl der Intensivpatienten fast verdreifacht.
Bei 60 bis 70 Prozent Auslastung der Intensivbetten könnte es einen neuerlichen Lockdown geben, erklärte Anschober kürzlich. Gedeckt ist das im Covid-Gesetz: Das ermöglicht Ausgangseinschränkungen oder Betretungsverbote für Geschäfte, öffentliche Verkehrsmittel und Ähnliches, um „einen drohenden Zusammenbruch der medizinischen Versorgung“ zu verhindern.
Sofern es (...) unerlässlich ist, kann (...) angeordnet werden, dass das Verlassen des privaten Wohnbereichs nur zu bestimmten Zwecken zulässig ist.
Covid-19-Maßnahmengesetz
In den Krankenanstalten der Länder will man genau das trotz exponentiell steigender Zahlen verhindern. Ein erster Schritt ist, nicht notwendige Operationen zu verschieben. In der Steiermark wurde zudem ein Besuchsverbot in Spitälern verhängt, um Ärzte und Pfleger vor einer Ansteckung zu schützen. Im Burgenland muss man ab sofort einen Antigen-Schnelltest machen, ehe man ein Spital betritt.
Neben der Bettenauslastung sorgt die Mediziner vor allem der Mangel an Personal. „Wir haben nicht genügend Internisten, um bei weiterer Eskalation alle Patienten zu betreuen“, warnte zuletzt Richard Greil, Vorstand für Innere Medizin an der Uniklinik Salzburg.
Die Situation in den Bundesländern
Teresa Spari, Kronen Zeitung/krone.at
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