Europa League

Sieg in Unterzahl! LASK glänzt in Antwerpen

Fußball International
05.11.2020 22:51

Der LASK hat seine Chancen auf die K.o.-Runde der Fußball-Europa-Leauge mit einem 1:0-(0:0)-Sieg bei Royal Antwerpen am Donnerstag gewahrt. Johannes Eggestein, Ersatz für den in der ersten Hälfte wohl schwerer am Knie verletzten Marko Raguz, erzielte das Goldtor der Linzer (55.), die in einer über weite Strecken zerfahrenen Partie am Ende dezimiert einen verdienten vierten Pflichtspielerfolg en suite feierten.

Die Belgier, die zuvor gegen Tottenham (1:0) überrascht und auch bei Rasgrad gesiegt hatten, präsentieren sich im dritten Gruppenspiel ziemlich harmlos. Das Aufstiegsrennen in Gruppe J ist zur „Halbzeit“ damit höchst spannend: Tabellenführer Antwerpen, der LASK (2.) und Tottenham (3.) halten bei je sechs Punkten, Schlusslicht ist das punktelose Rasgrad. In der Europa League ist nun drei Wochen Pause, ehe am 26. November in Linz das „Rückspiel“ gegen Antwerpen am Programm steht.

(Bild: AP)

Nur sechs Ersatzspieler
Der LASK konnte in Antwerpen wieder auf den genesenen Mittelfeldroutinier James Holland setzen, im Sturmzentrum erhielt Raguz im Vergleich zum 2:0 gegen Sturm Graz am Sonntag wieder den Vorzug vor Eggestein. Auffällig bei den Hausherren: Nur sechs Ersatzspieler nahmen auf der Bank Platz.

Raguz wohl schwer verletzt
Der LASK war zu Beginn das klar tonangebende Team, ohne dabei aber im Kreieren von Chancen zu glänzen. Immerhin zwang Andreas Gruber Royal-Goalie Jean Butez zu einer Parade (4.), ein abgefälschter Schuss Philipp Wiesingers strich knapp am Tor vorbei (14.), und Raguz zielte nach einer per Kopf verlängerten Hereingabe aus wenigen Metern daneben (20.). Besonders bitter aber war, dass der ÖFB-Nachwuchsteamspieler noch vor der Pause für Eggestein ausgetauscht werden musste: Der Oberösterreicher, der schon Minuten zuvor behandelt werden musste, hatte sich ohne Fremdeinwirkung das Knie verdreht, ihm droht wohl eine langwierige Verletzung.

(Bild: GEPA pictures)

Antwerpen, so wie der LASK im 3-4-3-System formiert, lauerte sichtlich auf Konterchancen, kam bei den seltenen Gelegenheiten aber meist nicht weit bzw. wurde von der LASK-Defensive um Kapitän Gernot Trauner scheinbar ohne große Mühe gestoppt. Es dauerte in einer zerfahrenen Partie eine gute halbe Stunde, ehe die Truppe von Trainer Ivan Leko durch Birger Verstraete den ersten Abschluss verzeichnete (33.), vor der Pause kam noch ein harmloser Kopfball von Dieumerci Mbokani neben das Tor (44.).

Joker Eggestein trifft
Nach der Pause präsentierte sich Antwerpen nach der leichten Steigerung gegen Ende der ersten Hälfte in den Anfangsminuten zumindest ebenbürtig. Der LASK blieb aber weiter ruhig und schlug zu. Nach weitem Auswurf Alexander Schlagers kam der Ball via Reinhold Ranftl und Gruber zu Eggestein, der sich das Spielgerät mit der Brust herunternahm und aus wenigen Metern präzise ins kurze Eck einschoss.

(Bild: AP)

Antwerpen kaum zwingend
Eine echte Antwort kam von den Gastgebern aber nicht. Auch nicht, nachdem Holland nach dem zweiten Gelbfoul gegen Lior Refaelov (68.) vorzeitig mit der Ampelkarte vom Platz musste. Einmal war Schlager im Getümmel nach Flanke und Kopfball gefragt (65.), weitere Chancen konnte sich das im Spielaufbau an diesem Abend überforderte Antwerpen aber nicht erarbeiten. Aufseiten des LASK probierte es Eggestein noch mit einem strammen Schuss, der knapp daneben ging (75.). Die Linzer spielten den Sieg mit sicherer Defensive schließlich nach Hause, in der Nachspielzeit vergab Mbokani mit einem Heber über das Tor die wohl einzige nennenswerte Möglichkeit Antwerpens.

Royal Antwerpen - LASK 0:1 (0:0)
Antwerpen, Bosuilstadion, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Aranowskij (UKR)

Tor: 0:1 (54.) Eggestein

Antwerpen: Butez - Seck, Hongla, De Laet - Gerkens, Haroun (88. Boya), Verstraete (65. Ampomah), Juklerod (75. Benavente) - Miyoshi (63. Buta), Mbokani, Refaelov (86. Lukaku)

LASK: Schlager - Wiesinger, Trauner, Filipovic - Ranftl, Holland, Michorl, Renner - Gruber (65. Goiginger), Raguz (40. Eggestein), Balic

Gelb-Rote Karte: Holland (68./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Gerkens, Verstraete, Ampomah bzw. Ranftl

Ergebnisse der Europa League vom Donnerstagabend:

Gruppe A - 3. Runde:

AS Roma - CFR 1907 Cluj 5:0 (3:0)
Young Boys Bern - ZSKA Sofia 3:0 (3:0)

Gruppe B - 3. Runde:
Rapid Wien - Dundalk FC 4:3 (1:1)
Tore: D. Ljubicic (22.), Arase (79.), Hofmann (87.), Demir (90.) bzw. Hoban (7.), McMillan (82./Elfmeter, 96./Elfmeter)
Arsenal - Molde FK 4:1 (1:1)
Tore: Haugen (45.+1/Eigentor), Sinyan (62./Eigentor), Pepe (70.), Willock (88.) bzw. Ellingsen (22.)

Gruppe C - 3. Runde:
Slavia Prag - OGC Nizza 3:2 (2:1)
Nizza: mit Daniliuc
Hapoel Beer-Sheva - Bayer Leverkusen 2:4 (2:2)
Leverkusen: mit Dragovic, Baumgartlinger Ersatz

Gruppe D - 3. Runde:
Benfica Lissabon - Glasgow Rangers 3:3 (1:2)
Lech Posen - Standard Lüttich 3:1 (2:1)

Gruppe E - 3. Runde:
PAOK Saloniki - PSV Eindhoven 4:1 (0:1)
PAOK: mit Schwab, Tor zum 1:1 (47.), Murg ab 84.
Omonia Nikosia - Granada 0:2 (0:1)

Gruppe F - 3. Runde:
HNK Rijeka - SSC Napoli 1:2 (1:1)
Real Sociedad - AZ Alkmaar 1:0 (0:0)

Gruppe G - 3. Runde:
Leicester City - SC Braga 4:0 (1:0)
Leicester: mit Fuchs
Sorja Luhansk - AEK Athen 1:4 (0:2)

Gruppe H - 3. Runde:
AC Milan - OSC Lille 0:3 (0:1)
Celtic Glasgow - Sparta Prag 1:4 (0:2)

Gruppe I - 3. Runde:
Sivasspor - Karabach Agdam 2:0 (1:0)
Villarreal - Maccabi Tel Aviv 

Gruppe J - 3. Runde:
Royal Antwerpen - LASK 0:1 (0:0)
Tor: Eggestein (55.). Gelb-Rote Karte: Holland (68./LASK)
Ludogorez Rasgrad - Tottenham Hotspur 1:3 (0:2)
Tore: Keseru (50.) bzw. Kane (13.), Moura (33.), LoCelso (62.)

Gruppe K - 3. Runde:
Dinamo Zagreb - WAC 1:0 (0:0)
Tor: Atiemwen (76.). Gelb-Rote Karte: Taferner (45./WAC)
Feyenoord Rotterdam - ZSKA Moskau 3:1 (0:0)
Tore: Haps (63.), Kökcü (71.), Geertruida (72.) bzw. Senesi (80./Eigentor)

Gruppe L - 3. Runde:
TSG Hoffenheim - Slovan Liberec 5:0 (2:0)
Hoffenheim: Baumgartner bis 73., Grillitsch ab 46., Torz um 3:0/59., ohne Posch; Liberec: Cancola bis 92.
Roter Stern Belgrad - KAA Gent 2:1 (1:1)
Roter Stern: Spiridonovic ab 91.

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(Bild: KMM)



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