Nur 2,8% Wachstum

Lockdown drückt BIP heuer stärker als befürchtet

Wirtschaft
05.11.2020 11:30

423.750 Menschen in Österreich waren heuer im Oktober ohne Job, seit Anfang November ist ein zweiter Lockdown in Kraft. Dieser wird die heimische Wirtschaft heuer und nächstes Jahr stärker in Mitleidenschaft ziehen als bisher angenommen. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) geht für 2020 nun von 7,7 Prozent BIP-Einbruch aus statt der noch im Oktober angenommenen 6,8 Prozent Minus. Die EU-Kommission hat die Wachstumserwartung für 2021 von 5,6 auf 4,1 Prozent reduziert, die Prognose für 2020 wurde nicht nach unten revidiert.

0,6 Prozentpunkte dieses zusätzlichen Einbruchs im heurigen Jahr seien auf den Bereich Beherbergung und Gastronomie zurückzuführen, der Rest vor allem auf (freiwilligen) Konsumverzicht in anderen Bereichen, erklärte das Wifo am Donnerstag in einem Update zu seiner Herbstprognose und seiner jüngsten Mittelfristprognose. 2021 dürfte die Wirtschaft nur um 2,8 statt 4,4 Prozent wachsen.

EU-Prognose bleibt 2020 bei 7,1 Prozent
Die EU-Kommission hat in ihrer Hauptprognose die Erwartung für Österreich wegen der Folgen der Corona-Pandemie für heuer nicht weiter nach unten revidiert, wohl aber für 2021. Für 2020 rechnet die Brüsseler Behörde weiterhin mit 7,1 Prozent Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP), für 2021 hat sie die Wachstumserwartung aber gegenüber der Sommerprognose von Juli von 5,6 auf 4,1 Prozent reduziert.

(Bild: APA, stock.adobe.com, Krone KREATIV)

2022 nur 2,5 Prozent Wachstum
Für 2022 geht die EU-Kommission von nur 2,5 Prozent Wachstum für Österreich aus. Die Eurozone dürfte der Brüsseler Prognose zufolge heuer um 7,8 Prozent schrumpfen, 2021/22 um 4,2 bzw. drei Prozent wachsen. In der gesamten EU dürfte das BIP demnach heuer um 7,4 Prozent sinken und dann um 4,1 bzw. drei Prozent zulegen.

Für das gesamtstaatliche Defizit Österreichs geht die EU-Kommission für heuer von 9,6 Prozent des BIP aus (nach 0,7 Prozent Überschuss 2019), für 2021 von 6,4 Prozent Minus und für 2022 von 3,7 Prozent Abgang. Die Staatsschulden dürften demzufolge in Österreich heuer 84,2 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen (nach 70,5 Prozent voriges Jahr), im nächsten Jahr 85,2 Prozent und übernächstes Jahr 85,1 Prozent.

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