Heim wird reaktiviert

Asylzentrum an Grenze lässt die Wogen hochgehen

Politik
20.11.2020 06:00

Der burgenländische Flüchtlingsstreit ist um eine Facette reicher: Um Abstandsregeln unter Flüchtlingen zu ermöglichen, eröffnet der Bund ein Asylwerberheim in Klingenbach ab Dezember wieder. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) fühlt sich übergangen und kritisiert den Innenminister deshalb scharf.

Es war der große Aufreger des burgenländischen Wahlkampfes im Jänner: Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) kündigte „grenznahe Asylverfahren“ an und lieferte den Roten im Burgenland damit schärfste Wahlkampfmunition, denn Landeshauptmann Doskozil (SPÖ) lief öffentlichkeitswirksam Sturm gegen die türkisen Pläne.

(Bild: APA/Herbert Neubauer)

Streit erneut entflammt
Zwar ruderten die Türkisen daraufhin wieder einigermaßen zurück, jetzt aber flammt der Asylstreit nach einer sommerlichen Debatte über eine neue Erstversorgungsstelle in Eisenstadt wieder auf - und zwar wegen der Wiedereröffnung eines zuletzt stillgelegten Asylheims in Klingenbach nahe der ungarischen Grenze. Dort sollen ab Dezember nämlich wieder Schutzsuchende untergebracht werden, höchstens 80 werden es sein.

Der Grund dafür ist laut Innenressort die Corona-Pandemie: Damit unter Flüchtlingen Abstand gehalten werden könne, brauche man schlichtweg mehr Platz - in diesem Fall eben vorübergehend ein weiteres Lager. Personal dafür wurde bereits via Stellenausschreibungen gesucht.

(Bild: APA/Robert Jäger)

Doskozil: „Drohungen wahr gemacht“
Für Doskozil ist die Sache klar: „Der Innenminister macht also seine Drohungen aus dem Jänner wahr.“ Zwar hält er dem Bund zugute, dass die Burgenländer vorab informiert wurden - „jedoch ohne Möglichkeit, noch etwas dagegen zu unternehmen“, sagt der Rote zur „Krone“. „Man sollte“, so Doskozil, „mit den Ländern auf Augenhöhe kommunizieren, sonst wird es in der Bevölkerung keine Akzeptanz geben.“

Klaus Knittelfelder, Kronen Zeitung

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