Wegen voller Spitäler

Corona: Jetzt droht Feuerwerksverbot zu Silvester

Österreich
21.11.2020 17:23

Die angespannte Situation in den heimischen Spitälern lässt nun die Behörden über ein Feuerwerksverbot zu Silvester nachdenken. In Oberösterreich gibt es bereits einen entsprechenden Vorstoß.

Silvester ist zwar noch rund sechs Wochen entfernt, in Oberösterreich wird jedoch bereits über ein mögliches Feuerwerksverbot diskutiert. Ähnlich wie beispielsweise in den Niederlanden oder einigen Provinzen Belgiens könnte auch hierzulande heuer das Aus für Böller kommen. Der Hintergrund ist, dass die angespannte Corona-Situation in den heimischen Spitälern durch die alljährlichen Böller-Verletzten nicht noch weiter verschärft werden soll.

(Bild: LPD Wien, krone.at-Grafik)

„Hierzu finden gerade interne Beratungen statt“, bestätigte man knapp in Oberösterreich. Sobald ein Ergebnis vorliege, werde es eine umfassende Medieninformation geben, hieß es. 

Hörschäden, Verbrennungen

  • Laut Rotem Kreuz erleiden jährlich rund 1000 Menschen Hörschäden durch Böller.
  • Werden Finger bei Unfällen abgetrennt, muss die Blutung mit einem Druckverband gestoppt werden. Wickeln Sie den abgetrennten Finger in einen möglichst keimfreien Stoff und geben Sie ihn in ein Plastiksackerl. Hände weg von Eis und Wasser: Mit beidem sollten abgetrennte Gliedmaßen nicht in Berührung kommen.
  • Bei Verbrennungen soll die betroffene Stelle für zehn Minuten mit Wasser gekühlt werden. Dieses soll nicht zu kalt, sondern handwarm sein. Danach soll die Verbrennung mit einer sterilen Wundauflage abgedeckt und diese mit Mullbinden locker fixiert werden. Bei großflächigen Verbrennungen muss die Rettung unter 144 verständigt werden.

Nicht auch noch Böller-Verletzungen
In den Niederlanden wurde das Verbot von Silvesterfeuerwerken bereits beschlossen. Damit soll, wie berichtet, verhindert werden, dass die wegen der Corona-Krise stark beanspruchten medizinischen Notdienste sich auch noch um Verletzungen durch Feuerwerkskörper kümmern müssen. Die Branche werde mit insgesamt rund 40 Millionen Euro entschädigt, teilte die zuständige Staatssekretärin Stientje van Veldhoven am Freitag mit.

Symbolbild (Bild: Markus Tschepp (Symbolfoto))
Symbolbild

Bestände müssen nicht vernichtet werden
Die Mittel sollen Händlern zugutekommen, die sich schon mit Raketen und anderen Feuerwerkskörpern eingedeckt haben, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP. Bestände müssten nicht vernichtet, sondern dürften im kommenden Jahr verkauft werden. Kleinere Knaller, Wunderkerzen oder Knallbonbons sind nicht von dem Verbot betroffen.

In Wien eigentlich bereits verboten
In Österreich wurde zuletzt wegen der Feinstaubbelastung und dem Tierleid über ein Feuerwerksverbot diskutiert, die Wiener Polizei appelliert jedes Jahr an die Bevölkerung, freiwillig auf Pyrotechnik zu verzichten. Im Wiener Stadtgebiet ist das Zünden gängiger Gegenstände ausdrücklich verboten, Tausende ignorieren jedes Jahr dieses Verbot.

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