Es sind bittere Tage für Paul Perterer aus dem Salzburger Saalbach-Hinterglemm: Kürzlich verstarb seine Ehefrau, dann musste er seine Pension Lederergütl wegen der Lockdown-Bestimmungen schließen. Und nun droht der 68-Jährige auch noch, um die eigentlich angekündigten Corona-Hilfszahlungen der Bundesregierung umzufallen.
„Das kann es nicht sein. Ich werde mir das nicht gefallen lassen.“ Die Stimme von Hotelier Paul Perterer erhebt sich merkbar, sobald er über die angekündigten Corona-Hilfen des Bundes spricht. Denn: Seine Pension Lederergütl in Saalbach-Hinterglemm wird nach derzeitigem Stand keinen einzigen Euro an Entschädigungszahlungen für den zweiten Lockdown erhalten – und zwar wegen eines Todesfalls in der Familie des 68-Jährigen.
„Gelten als neuer Betrieb“
Perterers Ehefrau verstarb Anfang Oktober, sie hatte zuvor die Leitung der Pension inne. Nun führen er selbst und sein Sohn die Geschäfte fort. „In steuerlicher Hinsicht gelten wir als neuer Betrieb, daher können wir keine Hilfsgelder beantragen“, sagt Perterer. Und: „Ein völliger Irrsinn – wir bleiben ja ein Familienbetrieb.“
Im vergangenen Jahr machte die Pension laut Perterer einen Umsatz von gut 200.000 Euro. Die Corona-Krise macht ihm schwer zu schaffen: „Für den Dezember haben wir fast nur Stornierungen.“ Bitter: Die Hilfszahlungen vom ersten Lockdown im Frühjahr - knapp 25.000 Euro - stehen immer noch aus. Das Finanzministerium hat bereits Kenntnis von dem Fall. Man werde die Angelegenheit genau prüfen und mit Perterer in Kontakt treten, heißt es auf Anfrage der „Krone“.
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