Vorbereitungen laufen

Alle Bundesländer ziehen jetzt Massentests vor

Österreich
28.11.2020 06:00

Damit Infizierte nicht über die Feiertage ohne Familie in Quarantäne müssen, starten die Länder schon früher mit den Massentests. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, das Bundesheer hat bereits seine Vorgangsweise präsentiert. Getestet wird nach Voranmeldung - aber auch ohne eine solche wird man nicht abgewiesen.

Die Massentests als Sinnbild, wie Österreich funktioniert: Der Bund gibt einen Plan aus, die Länder machen ihre eigenen. Hätte ursprünglich die breite Bevölkerung vom Boden- bis zum Neusiedler See in der Woche vor Weihnachten auf Covid getestet werden sollen, so haben mit der Steiermark und Niederösterreich nun endgültig alle Länder ihren eigenen Termin.

(Bild: Krone KREATIV)

Die Ersten sind die Wiener. Gefolgt von den Tirolern, die am Nikolo-Wochenende testen, wenn österreichweit auch die Lehrer und Kindergärtner zum Abstrich gebeten werden. Bis zum 15. Dezember (Burgenland) – noch bevor der bundesweite Massentest hätte beginnen sollen – sind alle durch.

Weihnachten möglichst ohne Quarantäne
Der Sinn der vorgezogenen Tests: Wer positiv ist, soll vor Weihnachten wieder aus der Quarantäne entlassen werden können. Die Sicherheit, den Heiligen Abend mit den Lieben verbringen zu dürfen, soll den Österreichern die Hemmungen nehmen, sich testen zu lassen.

(Bild: Wolfgang Spitzbart)

Niemand wird abgewiesen
Wie die Tests ablaufen sollen, zeigte gestern das Bundesheer bei einer Muster-Straße vor: Man bucht vorab ein Zeitfenster online, um langes Warten in der Kälte zu vermeiden. Wer ohne Anmeldung kommt, werde aber nicht abgewiesen, so Militärkommandant Martin Jawurek. Bis zur Probenentnahme warten die Teilnehmer mit ausreichend Abstand, um niemanden anzustecken.

Je nach Möglichkeit sind eigene Warteräume vorgesehen. Medizinisches Fachpersonal macht dann einen Antigentest, wer positiv ist, muss mittels PCR-Verfahren noch einmal getestet werden. Denn Antigentests liefern zwar binnen 15 und 30 Minuten das Ergebnis, sind aber (noch) nicht so treffsicher wie die langwierigeren PCR-Tests.

(Bild: AFP)

Ergebnis per Telefon oder Warten vor Ort
Pro Tag und Teststraße sind rund 500 Abstriche möglich, rechnet das Bundesheer. Der grobe Ablauf ist in allen Bundesländern ähnlich. Details können sich unterscheiden. Das betrifft vor allem die Anmeldung sowie die Information danach. So muss man etwa in Niederösterreich die Teststation sofort nach dem Abstrich verlassen. Bei positivem Ergebnis wird man angerufen und muss dann selbst mit der Corona-Hotline 1450 Kontakt aufnehmen.

In anderen Bundesländern kann man auf das Ergebnis des Antigentests warten und allenfalls den PCR-Test gleich dort machen. Die Neos in der Steiermark fordern indes, dass Tests über die E-Card abgewickelt werden, um Bürokratie zu vermeiden.

(Bild: Associated Press)

Wer trägt die Kosten?
Die Kosten für die Tests trägt der Bund. Der Vorarlberger Gesundheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) hatte gefordert, dass auch Personalkosten übernommen werden. Er rechnet mit einer Aufwandsentschädigung für das medizinische Personal von 45 Euro pro Stunde und für freiwillige Helfer von 15 Euro. Gesundheitsminister Rudolf Anschober zeigt sich gesprächsbereit: „Wir werden da sicher zu einem Ergebnis kommen.“

Kronen Zeitung

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