Obwohl im Frühjahr und Sommer aufgrund der Corona-Pandemie in vielen Regionen Europas eine gewisse Übersterblichkeit zu verzeichnen war, ging die Sterblichkeit gleichzeitig in großen Gebieten des Kontinents zurück. Einzelne Regionen verzeichneten wiederum extrem hohe Übersterblichkeiten. Das geht aus den Daten hervor, die für die am Montag vorgestellte OECD-Studie „Regions and Cities at a Glance“ ausgewertet wurden.
Mit Übersterblichkeit ist der Anstieg der Sterberate gegenüber dem Durchschnittswert der Vorjahre gemeint. Demnach war die Übersterblichkeit in Norditalien (Po-Ebene) sowie in den zentralen Regionen Spaniens am stärksten, mit bis zu 80 Prozent (Region Madrid). Abseits dieser beiden besonders betroffenen Großgebiete verzeichnete auch die britische Region London, die spanische Region Katalonien, die ostitalienische Provinz Pesaro-Urbino sowie das ostfranzösische Departement Haut-Rhin (Süd-Elsass) herausragend hohe Übersterblichkeiten.
Übersterblichkeit bei sechs Prozent
In Großbritannien, Schweden und Nordfrankreich waren die Werte flächendeckend ebenfalls relativ hoch. Ein gesamter Sterblichkeitswert für ganz Europa wird nicht angegeben, die Studie verweist lediglich darauf, dass „in großen Regionen Europas eine Übersterblichkeit von sechs Prozent zu verzeichnen war“.
In großen Gebieten insbesondere Mittel- und Osteuropas ging hingegen die Sterblichkeit zwischen Februar und Juni gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2018/19 deutlich zurück: Das gilt für große Teile Österreichs, Deutschlands, der Schweiz, Ungarns, der Slowakei, Rumäniens, aber auch Norwegens oder Griechenlands ebenso wie für den Großteil Mittel- und Süditaliens sowie für Süd- und Westfrankreich.
Österreich: Höchster Anstieg in der Steiermark
In Österreich lagen die Bundesländer Wien, Steiermark, Salzburg und Vorarlberg von der Sterblichkeit her im Durchschnitt, die anderen Länder darunter - selbst Tirol, wo in absoluten Zahlen in diesem Zeitraum die meisten Corona-Toten zu verzeichnen waren. Den stärksten Anstieg an Todesfällen innerhalb Österreichs gab es während der Corona-Pandemie demnach in der Steiermark.
Der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gehören 37 Mitgliedsstaaten an, darunter die am stärksten wirtschaftlich entwickelten Länder der Welt. Die meisten Mitglieder der Europäischen Union - mit Ausnahme Rumäniens, Bulgariens, Kroatiens, Zyperns und Maltas - sind auch in der OECD.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.