Start am Freitag

Hacker: Massentests in Wien sind „kein Freibrief“

Wien
02.12.2020 08:02

Seit Mitternacht ist es möglich, sich für den am Freitag startenden Corona-Testmarathon in Wien online anzumelden. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wollte die Massentests jedoch nicht missverstanden wissen: Diese seien „kein Freibrief, dass die Epidemie danach vorbei“ ist. Vielmehr bezeichnete er den Test als „Blitzlicht“. Lobende Worte fand Hacker für die Zusammenarbeit mit dem Bundesheer, Kritik dagegen äußerte er an der Bundesregierung wegen der seiner Meinung nach mangelhaften Einbindung.

Angesprochen auf die bevorstehenden Lockerungen nach dem aktuellen Lockdown, meinte Hacker am Dienstagabend in der „ZiB 2“: „Wir sind wieder nicht in die Vorbereitungen eingebunden und dürfen uns wieder überraschen lassen.“ Weiterhin sei er der Meinung, dass man alle Bereiche öffnen könne - „aber alles mit Hirn“. Schließlich spräche nichts dagegen, dass zwei Menschen in der Albertina stehen und sich ein Bild anschauen.

Hacker: „Immer schon dafür, dass an der Grenze getestet wird“
Dem am Dienstag durchgesickerten Vorhaben der Bundesregierung, Einreisebeschränkungen über Weihnachten zu erlassen, kann Hacker etwas abgewinnen: „Ich war immer schon dafür, dass an der Grenze getestet wird.“ Überhaupt wäre die Installierung von Teststraßen an der Grenze „schlau“, so Hacker. Der von Gesundheitsminister Rudolf Anschober beworbenen „Stopp Corona“-App hingegen steht er ablehnend gegenüber. Er könne den Nutzen nach wie vor nicht erkennen.

Kontrollen am burgenländischen Grenzübergang Klingenbach (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) (Bild: APA/Robert Jäger)
Kontrollen am burgenländischen Grenzübergang Klingenbach (Bezirk Eisenstadt-Umgebung)

Andere „Organisationslogik“ in einer Großstadt wie Wien
Die im Vergleich mit anderen Bundesländern geringe Anzahl von drei Teststraßen in Wien verteidigte der Gesundheitsstadtrat. Diese seien nämlich riesig, zudem habe man es so organisiert, dass es zu keinen großen Aufläufen kommen werde, argumentierte Hacker. Man habe ein Terminanmeldesystem und die Testungen auf zehn Tage gestreckt. Eine Großstadt wie Wien habe nun mal eine andere „Organisationslogik“.

Dass jemand mit einem positiven Testergebnis dann die öffentlichen Verkehrsmittel für den Heimweg nutzen könnte, stellt aus Hackers Sicht kein Problem dar. Mit einer FFP2-Maske gehe das „völlig problemlos“. Wenn man das nicht wolle, hätte man keine Massentests ausrufen dürfen.

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