Geschlossene Hotellerie, Gastronomie auf Sparflamme, Quarantänebestimmungen und Reisebeschränkungen - zwei Corona-Lockdowns und damit verbundene Restriktionen haben der Tourismusbranche in Österreich schwer zugesetzt. Der Totalausfall der Wintervorsaison bis Neujahr lässt für das Gesamtjahr 2020 ein Nächtigungsminus von 36,5 Prozent erwarten.
In der ersten Jahreshälfte vernichtete der erste Lockdown im März/April auch schon das Ostergeschäft - die Betriebe durften erst am Pfingstwochenende wieder aufsperren. Zum Jahresausklang fallen für Hotellerie und Gastronomie das Weihnachts- und das Silvestergeschäft im heurigen Corona-Jahr komplett aus. Dies lässt ein Nächtigungsminus von 36,5 Prozent erwarten, so die Oesterreichische Nationalbank (OeNB).
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Fast minus 90 Prozent bei Zahlungskartenumsätzen
Die Buchungen ausländischer Touristen dürften heuer im Gesamtjahr mit einem Minus von 41 Prozent gegenüber 2019 wesentlich drastischer einbrechen als jene der inländischen Urlauber mit einem Rückgang von 23 Prozent. Das ergebe sich auf Basis der Nächtigungszahlen der Statistik Austria bis einschließlich Oktober sowie der OeNB-Prognose für November und Dezember. Aktuell gehen die Zahlungskartenumsätze bei Urlaubern aus dem Inland um beinahe 90 Prozent zurück, bei ausländischen Touristen um über 95 Prozent.
„Hohe Unsicherheit“
Der weitere Verlauf der Wintersaison 2020/21 sei „mit sehr hoher Unsicherheit behaftet“. Die sieben umsatzstärksten Wochen des heimischen Tourismus fielen 2019 in den Zeitraum Anfang Jänner bis Mitte März. Die Woche mit dem höchsten Umsatz war die erste Jännerwoche. Die touristischen Möglichkeiten Anfang 2021 würden daher das Gesamtergebnis des Tourismusjahres 2021 wesentlich mitbestimmen.
Wintertourismus bringt mehr Geld ein
Der Wintertourismus ist, gemessen am Umsatz, wichtiger als der Sommertourismus: Bei einer stetig steigenden Anzahl an verfügbaren Gästebetten verzeichnen die Beherbergungsunternehmen im Winter eine höhere Auslastung und die durchschnittlichen Ausgaben pro Person und Tag liegen im Winter um beinahe 20 Prozent über jenen im Sommer. Winterurlaub ist einfach teurer - Unterkunft, Speisen und Getränke sowie die „Mobilität vor Ort“, vor allem Liftkarten, sind mit höheren Kosten verbunden. Der Start der Wintersaison verschiebt sich heuer jedenfalls in das Jahr 2021.
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