Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) sieht die heimischen Skigebiete fürs Aufsperren gerüstet und will sich von der EU nichts vorschreiben lassen. Im „Krone“-Interview berichtet sie über Wutbriefe von Hoteliers, Maskenpflicht auch beim Anstellen am Lift - und Kontrollen auf den Pisten.
„Krone“: Frau Ministerin, wie geht’s dem Tourismus und der Gastronomie?
Elisabeth Köstinger: Wir haben heuer eine katastrophale Situation. Mobilität und Reisen sind komplett eingeschränkt.
Wie viele Wutbriefe von Hoteliers oder Wirten haben Sie schon bekommen?
Die gibt es natürlich, weil die Sorge der Betriebe extrem groß ist, wie sie den Winter überstehen sollen. Speziell in der Gastronomie fällt das Hauptgeschäft weg. Man spürt aber schon die Wertschätzung, weil wir in dieser schwierigen Ausnahmesituation auch im Dezember einen Umsatzersatz von 50 Prozent sicherstellen. Die Deutschen zahlen ihre November-Hilfen erst im Jänner aus, bei uns sind sie schon auf den Konten. Da wir ein sehr gastfreundliches Land sind, fehlen den Gastronomen aber natürlich die Gäste und die Arbeit.
Italien, Deutschland und Frankreich fordern bis ins neue Jahr geschlossene Pisten bei uns. Ist das jetzt nicht ein Kniefall vor der EU?
Nein! Deutschland hat die Diskussion schon während unseres harten Lockdowns angezettelt. Wie wir die Lockerungsschritte machen, lassen wir uns sicher nicht vorschreiben. Außerdem öffnen wir im Gegensatz zu Italien oder etwa den Bayern unsere Pisten ab dem Weihnachtstag.
Wird es für die Kontrollen eine Skipolizei geben?
Es werden sicher keine uniformierten Beamten auf der Piste herunterwedeln. Die haben außerdem genug zu tun. Was es gibt, sind intensive Gespräche mit der Branche in Sachen Sicherheit. Es gelten auch outdoor beim Liftanstellen Maskenpflicht und Abstandsregeln, die kontrolliert werden.
Wenn alle Hütten zu haben, wo kann man sich dann aufwärmen oder etwa einfach nur eine Toilette finden?
Es gibt bei Tal-, Mittel- und Bergstationen Sanitäranlagen. Zusätzlich sorgen Konzepte der Seilbahnen für ein bestmögliches Service.
Gehen Sie Ski fahren?
Ja, in meiner Heimat Kärnten. Ich freue mich schon darauf!
Christoph Budin, Kronen Zeitung
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