Jede Probe hilft

Corona-Tests: Warum die Masse entscheidend ist

Österreich
05.12.2020 21:05

Sätze wie „Ich lasse mich lieber bei meinem Hausarzt privat testen“ oder „Ich werde von meiner Firma ohnehin regelmäßig auf Corona gecheckt“ hört man dieser Tage öfters. Fakt ist aber: Jede beim Massentest abgegebene Probe hilft, ein gesamtheitliches Bild für Österreich herzustellen. Der zweite Tag der Massentests in großen Teilen Österreichs hatte am Samstag keinen großen Ansturm auf die heimischen Teststationen gebracht. Das Besucheraufkommen war stellenweise rege - so etwa in Graz in der Früh - bis schwach. So sprach man etwa in Tirol von teils „mauem“ Zulauf.

Je konkreter die Daten über die Bevölkerung sind, umso besser können die richtigen Maßnahmen (und auch Lockerungen) gesetzt werden. Oder anders gesagt: Um das Bild eines Puzzles möglichst gut erkennen zu können, braucht man so viele Steinchen wie nur möglich.

Wer eine „Dunkelziffer“ bleibt und sich nicht zentral testen lässt, trägt somit nichts zur Corona-Aufklärung bei. Daher ist die statistische Erfassung durch den Massentest für ein Weiterkommen elementar. Ein flächendeckendes Wissen über das Virus in Österreich hilft, die Situation besser einzuschätzen.

(Bild: Tomschi Peter)

Beteiligung auch wegen Wetter „verhaltener als erwartet“
Am Samstag hörte man bereits untertags allenthalben von einem deutlich geringeren Zulauf als am Tag zuvor. Von dem recht geringen Andrang in der Bundeshauptstadt war sogar Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) überrascht. Der Bürgermeister der zweitgrößten Stadt Tirols, Kufstein, Martin Krumschnabel, gab sogar an, „enttäuscht“ zu sein ob des geringeren Andrangs.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zeigte sich weiter insgesamt zufrieden mit der Teilnahme in seinem Bundesland, räumte aber ein, dass die Beteiligung am zweiten Tag „verhaltener als erwartet“ war. Platter sah das Schlechtwetter als Hauptgrund, weshalb die Landsleute nicht in dem erhofften Ausmaß zu den Testlokalen strömten.

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ)

Um jetzt mehr Menschen zur Teilnahme an den Massentests zu bewegen, hat die Stadt Wien am Samstag auch eine Änderung bei den Zugangsregeln bekannt gegeben: Ab Sonntag können Personen, die angemeldet sind, ihre Familienangehörigen mit zum Testen bringen, obwohl diese keine eigenen Termine haben, kündigte Hacker an. Das war bisher nicht möglich. Die neue Regelung gilt für den Test-Standort Messe Wien, der relativ gering ausgelastet ist.

Probennahme für Bildungspersonal 
Mit den Testungen von Schul- und Kindergartenpersonal wurde indessen am Samstag in Nieder- und Oberösterreich, im Burgenland, in Kärnten und in Salzburg begonnen - in der Steiermark liefen die Tests ebenfalls an. Probleme wurden nirgends gemeldet, obwohl der Andrang teils rege war.

Anstellen für den Corona-Test vor dem Grazer Congress (Bild: Christian Jauschowetz)
Anstellen für den Corona-Test vor dem Grazer Congress

Hunderte Infektionsketten durchbrochen
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zog am Samstag Zwischenbilanz über die vom Bundesheer mit organisierten Tests. „Rund 200.000 Menschen haben sich bereits testen lassen, und bei Hunderten Menschen hat der Antigen-Test positiv angeschlagen“, sagte sie. Man habe damit bereits Hunderte Infektionsketten durchbrochen, weil Menschen, die von ihrer Infektion nichts wussten, getestet worden seien.

Kronen Zeitung/krone.at

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