Die Vorgangsweise beim Verkauf der Bahn auf der Muttereralm - die „Krone“ berichtete - sorgt für massive Kritik von FPÖ, Für Innsbruck, Neos und SPÖ. Nachverhandlungen mit Familie Penz sind nun das Gebot der Stunde.
Der Bericht über die Muttereralm-Bahn in der Sonntags-„Krone“ hat erwartungsgemäß wie eine Bombe eingeschlagen. Wie berichtet, will der Tourismusverband Innsbruck das Familienskigebiet an einen slowakischen Investor verkaufen. Dass es zwei weitere Angebote, davon ein seriöses, gibt, wurde bisher geflissentlich unter den Tisch gekehrt.
Und hätte die „Krone“ nicht herausgefunden, dass auch der Innsbrucker Touristiker Johann Penz Interesse am Mutterer Skigebiet hätte, dann wäre das vermutlich nie ans Tageslicht gekommen. Und der „Slowakei-Deal“ würde am 10. Dezember bei der TVB-Aufsichtsratssitzung mangels Alternativen einfach beschlossen werden
„Ende der Geheimniskrämerei“
Doch seit gestern haben die Verantwortlichen Argumentationsbedarf. Warum wurde der heimische Touristiker Penz nicht mehr kontaktiert? Will man wirklich ein Skigebiet, das bisher mit (Pflicht-)Geldern der TVB-Mitglieder gestützt wurde, nun an eine ausländische Aktiengesellschaft verkaufen? Und stimmt es, dass der slowakische Interessent im Falle eines Kaufes weiterhin Geld vom TVB erhält?
Fragen, die vor dem 10. Dezember geklärt werden müssen. „Die Geheimniskrämerei muss endlich ein Ende haben“, fordert FPÖ-Stadtparteiobmann Rudi Federspiel erneut. Er drängt darauf, dass das Skigebiet in Tiroler Händen bleibt: „Der Ausverkauf der Skigebiete an ausländische Firmen darf nicht Schule machen, denn das schadet dem guten Ruf des Tourismus-Landes Tirol. Tiroler Familiendynastien, die Skigebiete besitzen, sind zudem in den peripheren Regionen wichtige Arbeitgeber.“
„Bürgermeister steht in der Verantwortung“
LH Günther Platter müsse die Causa als Tirols oberster Touristiker nun zur Chefsache erklären. Ähnlich auch StR Christine Oppitz-Plörer und GR Markus Stoll (Für Innsbruck): „Wir warnen schon seit Anfang November vor einem Ausverkauf der heimischen Berge und haben uns für eine heimische Lösung ausgesprochen. Bürgermeister Georg Willi und Vizebürgermeister Johannes Anzengruber stehen hier gemeinsam mit TVB-Obmann Karl Gostner in der Verantwortung!“
Sie wundern sich, dass das Angebot der renommierten Hoteliersfamilie Penz bisher seitens der Verantwortlichen nie angesprochen wurde BM Willi wollte gestern zur Causa nichts sagen, Vize Anzengruber erklärte, dass er nicht in den Verkauf eingebunden sei, aber auch eine Tiroler Lösung bevorzuge: „Wichtig ist, dass die Muttereralm als Familienskigebiet erhalten bleibt!“
„Stellt mir die Haare auf“
Vor dem Ausverkauf des Landes warnt auch SP-Obmann Georg Dornauer: „Die Muttereralm-Bahn hat eine lange Tradition. Es war nie einfach, das Skigebiet am Leben zu erhalten. Dennoch haben sich die Betreiber und Beteiligten immer wieder nach Kräften bemüht. Beim Verkauf an ausländische Investoren, wie es nun offenkundig geplant ist, stellt es mir allerdings ganz gewaltig die Haare auf.“
„Gerade durch die schwierige Corona-Situation müssen wir alles unternehmen, dass es eben nicht zu einem Ausverkauf unseres Landes kommt. Viele Hoteliers werden in den nächsten Wochen und Monaten vermeintlich lukrative Angebote von ausländischen Investoren erhalten. Es wäre schade, wenn durch eine kurzfristige Rendite unser schönes Land scheibchenweise verscherbelt wird!“
„TVB-Mittel großteils öffentliche Gelder“
Kritik kommt auch von den Neos. „Bei den finanziellen Mitteln, die dem TVB Innsbruck zu Verfügung stehen, handelt es sich bekanntlich bei einem Großteil um öffentliche Gelder, die den Unternehmer mittels Zwangsabgabe abgenommen werden. Dass dann eine folgenschwere Entscheidung, wie der Verkauf der Muttereralm-Bahn, so intransparent abgewickelt wird, ist unerhört!“, sagt Obmann Dominik Oberhofer.
„Die Öffentlichkeit hat hier ein Recht auf Information. Die handelnden Funktionäre müssen jetzt die Karten auf den Tisch legen, sonst ist ihr Verhalten und ihre Entscheidung untragbar“. Nachsatz: Wenn schon die Spitze des TVB Innsbruck auf Tauchstation geht, dann sollte zumindest ÖVP-Tourismussprecher LA Mario Gerber Auskunft geben, der immerhin stellvertretender Obmann des Tourismusverbandes ist!
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