Diskussion eröffnet:

Impfung doch nur durch einen Arzt?

(Bild: AP)

„In Apotheken soll Impfung möglich werden“, haben wir kürzlich berichtet - übrigens ohne gleich Protest von Ärztevertretern auszulösen. Dafür gibt es gemischte Reaktionen von Gesundheitspolitikern: Eher Ja beim Land Oberösterreich, Nein jedoch in Linz.

Losgegangen ist die „Apotheker-sollen-impfen-dürfen“-Aktion in der Steiermark. Oberösterreichs Apotheker-Präsident Thomas Veitschegger kann das nur unterstützen: „Ich halte den Vorstoß für sehr interessant und diskussionswürdig, für Massenimpfungen wie etwa die Grippeimpfung.“

Haberlander aufgeschlossen
Beim Land Oberösterreich zeigt sich Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) - mit einem entsprechenden Ausweitungs-Beschluss aller Bundesländer im Rücken - aufgeschlossen: „Eine Ausweitung der Stellen, bei denen man sich impfen lassen kann, kann auch bei anderen Impfungen als der zu erwartenden Covid-Impfung, zum Beispiel bei Influenza, die Impfbereitschaft deutlich erhöhen.“ Dabei gelte allerdings: „Oberste Sicherheit hat bei der Zulassung einer Berufsgruppe natürlich die Sicherheit der Patientinnen und Patienten, deshalb muss eine Expertise der entsprechenden Berufsgruppen auf alle Fälle geprüft werden und vorhanden sein.“ Der Beschluss der Gesundheitsreferenten nennt Sanitäter, Pflegeassistenz oder Apotheker.

Raml bremst
„Als Gesundheitsstadtrat glaube ich, dass Impfen in Apotheken ein falsches gesundheitspolitisches Signal wäre“, sagt jedoch der Linzer Gesundheitsreferent Michael Raml (FPÖ): „Gerade in dieser Krise hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, klare Kompetenzen und Verantwortungsbereiche zuzuordnen. Das Zentrum der medizinischen Versorgung ist und bleibt dabei die Ärzteschaft.“ Ärztliche Tätigkeiten an andere Berufe zu übertragen, verunsichere die Patienten und schwäche das Gesundheitssystem insgesamt, warnt Raml.