Begrenzte Kapazitäten

Ganze Stadt Wien freizutesten dauert zehn Tage

Die Antigen-Tests werden im Austria Center nach vorheriger Anmeldung durchgeführt.

(Bild: EXPA/ Florian Schroetter)

Neuer Lockdown, alte Regeln - auch die Wiener kennen es ja mittlerweile. Tatsache ist: Würden sich alle Wiener am Ende des Shutdowns freitesten lassen wollen, würde das rein rechnerisch zehn Tage dauern. Denn es gibt in der Stadt Kapazitäten für maximal 170.000 Screenings pro Tag.

Was bedeutet der dritte Lockdown (oder ist es der zweite verlängerte?) für Wien? Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) trage alle Maßnahmen des Bundes mit, heißt es Freitagabend aus seinem Büro – er poche aber auf eine Gesamtstrategie, verfassungskonforme Umsetzung und Transparenz. Seine große Sorge: Die Bevölkerung geht auf dem Weg durch die Pandemie allmählich verloren. Die ständig neuen Regelungen tragen weiters zu einer sehr großen Verwirrung bei. Was gestern galt, gilt morgen nimmermehr.

Endstation ist bei 170.000 Tests pro Tag
Nun wartet Wien auf die Verordnung des Bundes. Denn wie das Freitesten in Wien klappen soll, ist nicht ganz klar. Die Testkapazitäten betragen rund 150.000 Screenings pro Tag. Dazu kommen die erweiterten Möglichkeiten im Austria Center mit 20.000 Stück. Bei 170.000 Tests pro Tag ist aber Endstation.

Vor Weihnachten werden die Teststraßen verstärkt aufgesucht. Es gibt aber genug Termine.

(Bild: HERBERT NEUBAUER)

Was seit Freitag klar ist: Skifahren bleibt erlaubt. Auf Wienerisch, in Ermangelung großer Skigebiete: Weil auch Eislaufen nicht verboten ist, darf der Wiener Eistraum wie geplant eröffnen. Mit Sicherheitskonzept.

Indes nutzen die Wiener das Testangebot vor Weihnachten im Austria Center. Seit Freitag ist dafür eine telefonische oder Online-Terminvereinbarung nötig. Kommen können all jene, die in Wien leben oder arbeiten. Alleine am Donnerstag wurden im ACV 1545 Corona-Screenings durchgeführt, zehn davon waren positiv. Direkt vor den Weihnachtsfeiertagen wird ein größerer Ansturm erwartet.

Michael Pommer und Viktoria Graf, Kronen Zeitung