Streit um Parkplätze

Geplanter Radweg in Döbling „ist eine Katastrophe“

Wien
19.12.2020 11:09

Große Aufregung gibt es in Wien-Döbling: SPÖ, Grüne und Neos beschlossen im Bezirk die Errichtung eines neuen Radwegs in der Krottenbachstraße. Heftige Kritik kommt von ÖVP und FPÖ, weil zahlreiche Parkplätze wegfallen würden. Über die genaue Zahl gehen die Meinungen aber auseinander.

In der Krottenbachstraße müssen die Wasserleitungen saniert werden. Die rot-grün-pinke Allianz möchte die damit verbundenen Arbeiten an der Oberfläche gleich nutzen, um einen baulich getrennten Radweg in beide Richtungen zu errichten. Mit Kopfschütteln reagiert Stadtrat Dominik Nepp (FPÖ): „Zuerst wird gegen den Willen der Döblinger das Parkpickerl eingeführt, und nun sollen rund 280 Parkplätze vernichtet werden.“ Das Geld sollte stattdessen lieber in die Sanierung der anliegenden Gemeindebauten fließen.

Menschen motivieren, „auf Fahrrad umzusteigen“
Ganz anders sieht das Gemeinderätin Angelika Pipal-Leixner (Neos): „Hier wird es bald für alle Altersstufen möglich sein, klimafreundlich mit dem Rad unterwegs zu sein.“ Außerdem würden nur 140 Parkplätze wegkommen. Durch die Einführung des Pickerls habe der Stellplatzdruck im Bezirk stark abgenommen. Begrüßt wird das Projekt auch vom grünen Fraktionschef Peter Kristöffel: „Mit sicheren Radwegen können mehr Menschen motiviert werden, auf das Fahrrad umzusteigen.“ Wie viele Parkplätze wegfallen, werde sich im Zuge der Umgestaltung zeigen.

Entrüstet ist hingegen Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP): „Für die Anrainer ist das eine Katastrophe.“ Der gewohnte Weg zur Bank, Post oder zum Supermarkt wäre nicht mehr möglich. Unterlagen der Stadt würden den Verlust der rund 280 Stellplätze eindeutig belegen.

Philipp Wagner, Kronen Zeitung

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