Impfstart erfolgt

SPÖ und NEOS mit Appellen, FPÖ sieht „Tiefpunkt“

Politik
27.12.2020 14:09

Während Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Tag des EU-weiten Impfstarts gegen das Coronavirus am Sonntag von einem historischen Moment sprach, wetterte die FPÖ, mit der Impf-„Show“ sei ein „neuer Tiefpunkt“ erreicht worden. Man sah bei den Freiheitlichen die geimpften Risikopatienten in Gefahr gebracht. Die SPÖ appelliert an die Bevölkerung, an der Immunisierung teilzunehmen, die NEOS drängen auf einen klaren Impfplan für die breite Masse.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, von Beruf Epidemiologin, appellierte via Twitter für die Teilnahme an der Immunisierung. „Beim Impfen geht‘s ums große Ganze. Jeder, der sich gegen #Covid impfen lässt, hilft mit, die Pandemie zu stoppen. Wer sich selbst schützt, schützt auch andere. Jetzt braucht es Gemeinsinn und Überzeugungskraft, Zuhören und Aufklärung“, betonte Rendi-Wagner im Kurznachrichtendienst.

Bereits am Vortag hatte sie in einem Facebook-Video von der Impfung als „die große Chance“ gesprochen, um „das normale Leben zurückzuholen“. Von der Regierung forderte sie eine Informations-Offensive.

NEOS verlangen nachvollziehbaren Impfplan
NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker freute sich in einer Stellungnahme gegenüber der APA „sehr, dass am Sonntag die ersten Menschen in Österreich die Corona-Impfung erhalten haben“. Damit sei ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Pandemie gesetzt. Aber jetzt müsse mit einem nachvollziehbaren Impfplan rasch sichergestellt werden, dass auch die breite Masse bis zum Sommer Zugang zur Immunisierung bekommt.


Kickl: „Propaganda-Show in Ostblockmanier“

Für FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl war die Verabreichung der ersten Covid-19-Impfungen hingegen ein „neuer Tiefpunkt“. Denn Kurz habe „eine Propaganda-Show in Ostblockmanier abgezogen“. Es seien „hochbetagte Risikopatienten als Statisten für seinen Auftritt als Impf-Propagandist missbraucht“ worden. Kickl unterstrich außerdem die Impf-Skepsis der FPÖ: Die Regierung jage „die Österreicher in ein ungewisses Impf-Abenteuer“.

ÖVP kritisiert Kritik, da sie Menschen „verunsichern“ würde
Seine Kritik an Kritikern bekräftigte am Sonntag ÖVP-Generalsekretär Axel Melchior. Nicht nur dem FPÖ-Klubobmann Kickl, sondern auch dem burgenländischen SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hielt er in einer Aussendung vor, „zu jener Sorte von Politikern“ zu gehören, „die es vorziehen, die Menschen zu verunsichern und die Bevölkerung zu spalten“.

Doskozil hatte sich vor Weihnachten skeptisch gegenüber der schnellen Zulassung des Impfstoffs gezeigt und die Teilnahme an den sonntäglichen „Show-Impfungen“ der Bundesregierung abgelehnt. Im Burgenland wurde am Sonntag in einem Pflegeheim ein symbolischer Impfauftakt gesetzt.

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