Millionen von Raketen, Krachern und Böllern werden alljährlich abgefeuert, um das neue Jahr gebührend zu empfangen. Anders als in Deutschland, wo der Verkauf von Feuerwerken und Pyrotechnik heuer verboten wurde, ist das in Österreich trotz des Corona-Lockdowns erlaubt. Allerdings ist - was die wenigsten wissen - die Verwendung von Feuerwerkskörpern der Kategorie F2 (z.B. Schweizer Kracher, Kleinraketen, Bodenfeuerwerke wie Vulkane oder Feuerräder etc.) im Ortsgebiet ohnehin grundsätzlich ganzjährig verboten.
Die Bürgermeister können zwar eine Ausnahme erlauben, allerdings nur, wenn durch die Feuerwerke keine Gefährdung für Menschen, deren Eigentum, die öffentliche Sicherheit oder unzumutbare Lärmbelästigungen zu befürchten sind. So hat etwa die niederösterreichische Gemeinde Gerasdorf bereits bekannt gegeben, dass das Verbot heuer bestehen bleibt (siehe unten). Beim Zuwiderhandeln droht eine Geldstrafe in der Höhe von bis zu 3600 Euro bzw. eine Ersatzfreiheitsstrafe von bis zu drei Wochen.
Erlaubt sind im Ortsgebiet nur Artikel der Klasse I wie etwa Tischbomben, Knallerbsen oder Goldregen. Doch auch hier gilt ein Verbot in der Nähe von Spitälern, Heimen, Kirchen und Tierheimen oder generell in der Nähe von Menschengruppen. Die Feuerwerke der Klassen III und IV (Großfeuerwerke) dürfen ohnehin nur von geprüften Pyrotechnikern abgefeuert werden.
Nehammer appelliert, auf Feuerwerke verzichten
Innenminister Karl Nehammer und Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl (beide ÖVP) haben dazu aufgerufen, heuer zu Silvester auf Feuerwerke auch außerhalb des Ortsgebietes zu verzichten. „Dieses Jahr stellt an den Jahreswechsel und wie wir ihn gewöhnlich begehen besondere Anforderungen. Verzichten wir auf Feuerwerke und reduzieren damit Verletzungen. Damit können wir auf einfache Weise dazu beitragen, das medizinische Personal in den Krankenhäusern und Notaufnahmen zu entlasten“, so Nehammer. Riedl appellierte, an „die Eigenverantwortung und den Hausverstand der Menschen, sich dieses Mal beim Feuerwerk zurückzuhalten“.
„Polizei wird die Einhaltung überwachen“
„Die Polizei wird zum Jahreswechsel verstärkt präsent sein und auch die Einhaltung der Bestimmungen des Pyrotechnikgesetzes überwachen“, kündigte Nehammer an. Knapp 4000 Beamte werden in der Silvesternacht im Einsatz sein, so der Innenminister. „Das Jahr 2020 hat an uns alle besondere und außergewöhnliche Anforderungen gestellt. Lassen wir es daher besonnen und überlegt ausklingen“, so Nehammer.
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