Die drohende Pensionierungswelle rollt ungebremst auf den öffentlichen Dienst zu. Beschäftigte des Bundes sind deutlich älter als jene der Privatwirtschaft. Diese Entwicklung hat sich in den letzten Jahren dramatisiert. Deshalb wird in den nächsten zwölf Jahren fast die Hälfte des Personals in den Ruhestand treten. „Bis 2032 werden rund 48 Prozent des bestehenden Personals ausscheiden“, heißt es.
Die einzelnen Berufsgruppen des Bundes sind davon unterschiedlich stark betroffen. Während das Durchschnittsalter im Verwaltungsdienst, bei den Richtern und Staatsanwälten sowie bei den Lehrern jeweils über 47 Jahren liegt, sind die Beschäftigten beim Bundesheer und bei der Exekutive mit durchschnittlich 42,8 bzw. 41,9 Jahren deutlich jünger.
Durchschnittsalter liegt bei 45,8 Jahren
„Bis 2032 werden rund 48 Prozent des bestehenden Personals aufgrund von Pensionierungen ausscheiden“, heißt es in dem Personaljahrbuch des Bundes 2020. Grund dafür ist, dass das Durchschnittsalter im Bundesdienst aktuell bei 45,8 Jahren (Ende 2019) liegt, in der Privatwirtschaft hingegen nur bei 38,9 Jahren. 50 Jahre und älter sind im Bundesdienst 45,6 Prozent der Beschäftigten, bei allen unselbstständig Erwerbstätigen liegt dieser Anteil hingegen nur bei 28,7 Prozent.
Frauenanteil höher, Gender Pay Gap gesunken
In Pension gehen die Bundesbediensteten später als ihre Kollegen in der Privatwirtschaft. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Pensionsantrittsalter der Bundesbeamten 2019 um weitere 0,3 Jahre auf 62,4 Jahre angestiegen. 2007 war es noch unter 60 Jahren (59,9). Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass das gesetzliche Pensionsantrittsalter für Bundesbeamte seit 1. September 2017 einheitlich 65 Jahre beträgt. Erfreulich ist für Beamtenminister Werner Kogler auch, dass der Frauenanteil (42,5 Prozent) gestiegen, der Gender Pay Gap (neun Prozent) hingegen gesunken ist.
Weniger klassische Beamte
Insgesamt hat der öffentliche Dienst in Österreich einen Personalstand von 356.391 Beschäftigten auf Vollzeitbasis. Der größte Sektor ist der Bildungsbereich, gefolgt von den Bereichen Inneres und Landesverteidigung. Bemerkenswert ist, dass die Zahl der klassischen Beamten aufgrund der restriktiven Pragmatisierungspolitik von knapp 100.000 im Jahr 2003 auf nunmehr 70.224 mit Ende 2019 zurückgegangen ist.
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