Es war sogar ein Grollen zu vernehmen: In der Nacht auf Dienstag wurde im Raum Judenburg ein Erdbeben verzeichnet - das bislang vierte in der Steiermark seit dem Heiligen Abend! Der Erdbebendienst der ZAMG spricht zwar von einer „ungewöhnlichen Häufung“, bleibt aber dennoch gelassen. „Die Beben waren nur leicht und geben keinerlei Anlass zur Sorge“, können die Experten beruhigen.
Eines vorweg: Szenarien wie in Zentralkroatien, wo kürzlich ein verheerendes Erdbeben für Tote und Verletzte sorgte und große Schäden an der Infrastruktur anrichtete, halten Seismologen in der Steiermark für ausgeschlossen. „Ein derart starkes Beben dürfte es in Österreich noch nie gegeben haben. Die stärksten Erschütterungen in Europa gehen vom Mittelmeerraum aus, da liegen wir einfach zu weit weg“, beruhigt Anton Vogelmann vom Erdbebendienst der ZAMG.
Noch werden die Details zwar ausgewertet, eines steht aber jetzt schon fest: „Die Ausläufer waren auch in der Steiermark ungewöhnlich stark spürbar, im Süden haben wir immerhin noch einen Wert zwischen 5 und 6 auf der zwölfstufigen Mercalli-Sieberg-Skala registriert“, weiß der Experte.
100 Messgeräte in Österreich verteilt
1905 wurde das erste seismologische Messgerät Österreichs auf der Hohen Warte in Wien installiert, heute sind an die 100 Geräte in ganz Österreich verteilt: „Dadurch werden Messungen genauer und wir können in Kooperationen mit heimischen und internationalen Unis bessere Schlüsse aus den Daten ziehen“, erklärt Vogelmann.
Dass die Erde in der Steiermark zuletzt häufiger gebebt hat (am 24. und 30.12. in Unzmarkt, am 3.1. in Mautern, 5.1. Judenburg), beunruhigt den 53-Jährigen nicht: „Die Mur-Mürz-Furche liegt entlang einer großen Bruchfläche, da kann es schon vorkommen, dass es plötzlich zu ruckartigen Verschiebungen kommt. Sorgen muss man sich deshalb aber nicht machen!“
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