Deutliche Worte haben Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Sonntag an die Liftbetreiber im Land gerichtet. Nachdem es am Samstag in vielen Regionen erneut zu einem enormen Ansturm auf die Skigebiete gekommen war, mit teils „katastrophalen Bildern“, so Anschober, wolle man nun gegen „schwarze Schafe unter den Liftbetreibern vorgehen“, erklärte Nehammer - und drohte im Ernstfall mit einer Sperre des Liftbetriebs.
Wie berichtet, war am Samstag in vielen Skigebieten in Österreich erneut ein gewaltiger Andrang zu verzeichnen. Bereits kurz nach 9 Uhr am Vormittag musste die Polizei etwa alle Zufahrten zum Skigebiet Kreischberg in der Steiermark sperren, da das maximale Kontingent bereits erreicht war. Wie Bilder vor Ort zeigten, war Abstand kaum zu sehen, es herrschte dichtes Gedränge.
Doch auch in vielen Gebieten in Niederösterreich sorgte das gute Wetter für einen Ansturm. Am Semmering waren sämtliche Parkplätze voll, auch der Naturpark Hohe Wand berichtete aufgrund des Andrangs von völliger Auslastung. Auch für den Sonntag wurde ein ähnlich großer Ansturm befürchtet.
Anschober: „Katastrophale Bilder“
„Gestern erreichten uns zum Teil wieder katastrophale Bilder, aus einigen Skigebieten, und ich warne eindringlich vor einem erneuten Ansturm am heutigen Sonntag“, sagte der Gesundheitsminister. Es liege an den Gesundheitsbehörden vor Ort, verstärkt zu kontrollieren, ob die Regeln eingehalten werden, und bei wiederholten Verstößen Betretungsverbote auszusprechen.
Nehammer: „Aus Verantwortungslosigkeit keinen Profit schlagen“
Deutliche Worte fand auch Nehammer - er wolle „gegen schwarze Schafe unter den Liftbetreibern“ rigoros gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden vorgehen. „Sie dürfen aus ihrer Verantwortungslosigkeit keinen Profit schlagen. Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit hat alle Landespolizeidirektionen angewiesen, die Gesundheitsbehörden mit voller Kraft durch verstärkte Polizeipräsenz zu unterstützen. Wenn notwendig kann dabei auch der Liftbetrieb eingestellt werden“, so der Innenminister.
„Der Großteil der Skigebiete und Skilift-Betreiber tut alles, um Sicherheitsmaßnahmen und -konzepte auf Punkt und Beistrich umzusetzen“, betonte Tourismusministerium Elisabeth Köstinger (ÖVP) - machte jedoch gleichzeitig deutlich: „Wenn es immer wieder Bilder von einzelnen Skigebieten gibt, wo Sicherheitskonzepte nicht umgesetzt und Maßnahmen nicht eingehalten werden, dann müssen die Behörden in solchen Fällen hart durchgreifen.“
Appell auch an Wintersportler, sich an Maßnahmen zu halten
Sie nahm jedoch auch die Wintersportler selbst in die Pflicht: „Mein Appell zur Einhaltung der Abstände und der Verwendung von FFP2-Masken richtet sich in gleicher Weise an die Wintersportlerinnen und Wintersportler, wie auch an die Betreiber, die dafür sorgen müssen, dass es zu keinen Verstößen kommt“, so Köstinger.
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