Abwasserproben belegen

Corona-Mutation seit Mitte Dezember in der Schweiz

Ausland
11.01.2021 11:08

Bei der Untersuchung von Abwasserproben haben Forscher aus der Schweiz die britische Coronavirus-Mutation B.1.1.7 gefunden - bereits rund zwei Wochen, bevor sie direkt bei einer damit infizierten Person nachgewiesen wurde. Die Proben stammen aus Zürich, Lausanne und einem nicht näher genannten Wintersportgebiet.

Die erstmals in Großbritannien gefundene neue Coronavirus-Variante zeichnet sich durch 17 Mutationen aus. Gemäß Schätzungen kann sich diese Mutante um bis zu 50 Prozent schneller verbreiten. Der Schweizer Bundesrat verhängte daher am 21. Dezember einen Einreisestopp aus Großbritannien - die Behörden suchten in weiterer Folge nach 10.000 Briten, die in den Tagen zuvor eingereist waren.

In Proben entdeckt
Allerdings zirkulierte die britische Mutation zu dieser Zeit wohl bereits in der Schweiz, wie ein Forschungsteam in einer noch nicht von anderen Fachleuten begutachteten Studie berichteten. Die Forschenden der ETH Lausanne (EPFL), des Wasserforschungsinstituts Eawag und der ETH Zürich sequenzierten Bruchstücke der Coronaviren aus 48 Abwasserproben. Diese stammten aus einer Lausanner und Zürcher Kläranlage sowie aus einer eines nicht näher genannten Wintersportgebiets.

Viele Länder haben nach der Bekanntgabe der enormen Mutation des Coronavirus die Flugverbindungen nach Großbritannien gekappt. (Bild: AP/Salvatore di Nolfi)
Viele Länder haben nach der Bekanntgabe der enormen Mutation des Coronavirus die Flugverbindungen nach Großbritannien gekappt.

Auch im Skiort nachgewiesen
Demnach fanden sie in fünf Proben - eine datierte bereits auf den 9. Dezember - die Fingerabdrücke von bis zu drei gemeinsam auftretenden Mutationen, die charakteristisch für die britische Variante sind. Diese Signatur wurde zuvor in keiner klinischen Probe vor dem 24. Dezember nachgewiesen. Vier der positiven Mutanten-Proben stammen aus Lausanne, eine aus dem Wintersportgebiet.

Die britische und eine südafrikanische Virusmutation sind auch in Österreich nachgewiesen worden: die SARS-CoV-2-Mutation aus Südafrika bei einer Urlaubsrückkehrerin am 6. Dezember, die britische Variante erstmals bei einem Kind nach einem Flug aus Großbritannien am 18. Dezember, jeweils am Wiener Flughafen.

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