Die genauere Überprüfung von positiven Corona-Tests an einer Teststraße in Wien hat ergeben, dass 14 von 83 Proben vermutlich die britische Mutation des Virus enthalten. Die extrem ansteckende Variante des Erregers war zuletzt auch in der Steiermark nachgewiesen worden und scheint sich aktuell immer weiter in Österreich auszubreiten. In Wien werden alle positiven PCR-Befunde automatisch auch auf Mutationsmarker mitgetestet.
Aus einer „ausgewählten Stichprobe von 83 Fällen positiver PCR-Tests“ aus Wien sei an der Med Uni durch eine „spezifische PCR-Analyse bei 14 Proben (=17 Prozent) die für die britische Virusvariante typische Mutation (N501y) nachgewiesen“ worden, heißt es in einer Mitteilung, die der „Krone“ vorliegt.
Britische oder Südafrika-Variante
Es sei davon auszugehen, dass sich bei der jetzt folgenden Vollsequenzierung bei diesen Fällen bestätigen wird, dass es sich um die Briten-Variante B.1.1.7. oder die noch infektiösere Südafrika-Variante handle. Aus welchem Wiener Bezirk die Tests kommen, ist unklar - Favoriten, wie vorerst vermeldet, soll es aber nicht gewesen sein, erklärte ein Insider.
Alle positiven PCR-Funde werden auf Mutationsmarker getestet
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sagte am Nachmittag, er habe bereits am Donnerstag den Auftrag erteilt, alle positiven PCR-Befunde in Wien auch automatisch auf Mutationsmarker mittesten zu lassen. Nun gebe es den ersten Outcome des Auftrags. „Wichtig ist, dass es sich hierbei - Stand jetzt - immer noch um Verdachtsfälle handelt und die endgültige Bestätigung durch Sequenzierungen aussteht“, sagte der Ressortchef, der sich aber in seiner Annahme bestätigt sieht, dass die Mutationen wohl bereits viel länger in Österreich sei als erst seit ein paar Wochen.
Hacker hatte wiederholt die Vermutung geäußert, dass eine Verbreitung der Virusvariante B.1.1.7. zwischen 15 und 20 Prozent nicht überraschend wäre. Aber: „Für eine definitive Beurteilung dieser Situation und eine etwaige Neu-Beurteilung der Situation der letzten Wochen ist es noch zu früh, da die Ergebnisse der Sequenzierungen erst im Laufe der kommenden Woche einlangen. Danach gibt es ein klareres Bild, das dann eben zu beurteilen sein wird“, betonte der Stadtrat.
Experten raten wegen Mutation zu FFP2-Masken und Home-Office
Erst am Samstagvormittag hatten namhafte Experten im Zuge einer Pressekonferenz auch angesichts der britischen Virusvariante B.1.1.7. unter anderem zum Tragen von FFP2-Masken und zu verpflichtendem Home-Office geraten. Derweil laufen Beratungen zwischen Bund, Ländern und Vertretern aus Wirtschaft und der Sozialpartner. Am Sonntag soll verkündet werden, ob Österreich im Lockdown bleibt. Derzeit sieht es ganz danach aus.
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