Zu der von vielen Eltern herbeigesehnten Öffnung der Schulen wird es in diesem Semester nicht mehr kommen. Bis zu den Ferien werde laut Bundesregierung weiter auf Distance Learning gesetzt, um die Ausbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen. Das hat in zwei Bundesländern Auswirkungen auf den Beginn der Semesterferien - diese werden nach vorne verschoben. Ab 8. bzw. 15. Februar sollen die Schulen im Schichtbetrieb wieder öffnen.
Oberösterreich und die Steiermark legen die Semesterferien eine Woche nach vorne, damit findet der Schulstart dort - wie in den meisten anderen Bundesländern - am 15. Februar statt. Eine Woche früher beginnt der Unterricht dagegen in Wien und Niederösterreich. Dort fängt ab 8. Februar wieder Schule an - im Schichtbetrieb, ist geplant. „Dazu werde ich mich noch bei Ihnen melden“, sagte Bildungsminister Heinz Faßmann bei einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag. Grundsätzlich spreche viel für ein „1:1“-Modell mit einem Tag Schule gefolgt von einem Tag für Hausübungen, aufgeteilt auf zwei Gruppen.
Faßmann: Kinder nur schicken, wenn es wirklich nötig ist
Die Betreuung der Schulkinder jener Eltern, die darauf angewiesen sind, werde weiterhin sichergestellt sein, betonte Faßmann. Er ersuche die Eltern aber, tatsächlich nur dann ihre Kinder in die Schule zu schicken, wenn dies auch wirklich nötig sei. Ansonsten würden die Anstrengungen zur Pandemiebekämpfung konterkariert.
„Werden ungewöhnliche Semesterferien“
Durch die Vorverlegung der Semesterferien habe man „Komplexität aus dem System“ nehmen können. Die Semesterferien werden „ungewöhnlich“, so der Minister. Schließlich hätten Hotels und Gastronomie noch den ganzen Februar geschlossen, der Skiurlaub könne nicht wie gewohnt stattfinden. Er hoffe, dass ohne das Distance Learning trotzdem eine Erholung eintreten könne.
Appell an die Lehrer: „Ist Zeit der Milde, nicht der Härte“
Unverändert bleibt der Semesterabschluss: Die Schüler sollen Schulnachrichten, also die Semesterzeugnisse, erhalten. Faßmann appellierte dabei an die Lehrer: „Derzeit ist nicht die Zeit der Härte, sondern die Zeit der Milde.“ Das gelte auch für die Übertritte etwa nach der Volksschule, die anhand der Noten in der Schulnachricht erfolgt. Diese solle „mit Toleranz gelesen“ werden.
Ob auch für die Schüler die Pflicht zur FFP-Maske gelten wird, konnte der Minister nicht abschließend beantworten. Man sei dazu in Gesprächen mit Gesundheitsministerium und Kinderärzten. Ein besonderer Schwerpunkt werde auch auf außerordentliche Schüler gelegt - also jene, die in Deutschförderklassen oder Deutschförderkursen gehen.
Mutation macht Lockerung der Maßnahmen unmöglich
Eigentlich hätten die Schulen am 18. Jänner, wie berichtet, in den Präsenzunterricht wechseln sollen. Doch die Furcht vor einer unkontrollierten Ausbreitung der neuen Virusmutation aus Großbritannien machte einen Strich durch die Rechnung. Bildungsexperten warnen jedoch vor zu langen Phasen von Distance Learning: Besonders für Teenager sei die Präsenz in der Schule als soziale Institution besonders wichtig.
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