Demos in Italien
Lokalinhaber protestieren gegen Corona-Maßnahmen
Die Uffizien in Florenz durften am Wochenende nach 77 Tagen wieder öffnen (siehe Video oben), die Gastronomie aber bleibt - wie auch in Österreich - großteils geschlossen. Protestaktionen gegen Corona-bedingte Schließungen von Geschäften und Lokalen mehren sich vor allem in Norditalien. Betroffene Inhaber fordern unter dem Schlagwort #ioapro („ich öffne“) eine rasche Wiedereröffnung, deren verzweifelte Rufe werden langsam, aber sicher unüberhörbar. So auch in der lombardischen Stadt Codogno, wo im vergangenen Februar der erste Coronavirus-Infektionsfall in Italien festgestellt worden war.
In der Lombardei gilt seit Anfang dieser Woche wieder ein Teil-Lockdown. Ab 24. Jänner wird die norditalienische Region wieder als orange Zone eingestuft. Restaurantinhaber protestieren gegen das Verbot, nach 18 Uhr offenzuhalten. Damit würden sie einen Großteil ihrer Einnahmen verlieren.
Mehrere Lokalbesitzer schlossen sich der spontanen Protestaktion #ioapro (Ich öffne) an. Trotz des Verbots hielten sie am Freitagabend ihre Lokale offen und luden Kunden ein, sie zu besuchen. Gäste wurden aufgerufen, sich an die Tische der Restaurants zu setzen und Fotos mit den Lokalinhabern zu machen, die im Internet veröffentlicht werden. Organisiert wurde der Protest via Facebook.
„Bin sonst pleite“
Zum Symbol des Protests wurde der Inhaber eines Cafés in Triest. Obwohl er bereits sechs Strafen erhielt und zu einer fünftägigen Zwangsschließung seines Lokals verurteilt wurde, hält der Inhaber der Bar „Al Foro“, Fabio Martini, sein Café offen. „Ich muss arbeiten, weil ich sonst die Miete und meinen Mitarbeitern den Lohn nicht zahlen kann: Wenn ich mich an die Anti-Covid-Verordnungen der Regierung halte, bin ich Ende des Monats pleite.“ Kunden unterstützen seinen Protest.
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