Die Landwirtschaftskammerwahl 2021 ist geschlagen. Mit nur 30 Prozent Wahlbeteiligung holte sich der „amtierende“ Bauernbund 70,25 Prozent der Stimmen, was ein Plus von 0,54 % bedeutet. Der UBV konnte sich um 2,9 Prozent auf 11,43 % steigern, die Grünen erzielten 5,27 % der abgegebenen Stimmen (plus 2,36 %), die SPÖ fuhr noch 6,8 % ein. Die Freiheitlichen verloren 5,93 Prozent und halten jetzt bei 6,17 Prozent.
124.017 Wahlberechtigte - Grundbesitzer, Bauern und deren Angehörige - durften ihre Zettel abgeben, die Wahlbeteiligung ist allerdings ernüchternd: Lediglich 30 Prozent machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch, bei der vorherigen Wahl waren es immerhin noch 38,9. Zurück geführt wird das vor allem auf die Corona-Umstände.
Für den amtierenden und für die nächsten fünf Jahre weiteren Präsidenten Franz Titschenbacher hagelte es natürlich Gratulationen aus den eigenen Reihen: „Diese Wahl ist ein großer Erfolg für den Steirischen Bauernbund. Dieses hervorragende Ergebnis ist Anerkennung für die geleistete Arbeit, aber auch ein Auftrag, uns weiterhin mit aller Kraft für unsere Bauern einzusetzen“, ließ Agrarlandesrat Hans Seitinger ausrichten. Freilich sei die geringe Wahlbeteiligung bedauerlich.
„Die 70 Prozent-Marke zu überspringen ist in einer Zeit, in der es immer mehr Fraktionen gibt, die auch bei Kammerwahlen antreten, eine klare Entscheidung und ein eindeutiger Führungsauftrag“, so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
Damit wird die Kammer auch „bunter“: Nicht mehr nur drei, sondern fünf Fraktionen sind vertreten. Die Mandatsverteilung: 29 Bauernbund, 5 UBV, 2 SPÖ, 2 FPÖ, eines geht an die Grünen.
Reaktionen folgten umgehend:
„Der größte Verlierer am heutigen Tag sind die Demokratie und die Bauern. Wenn von zehn Landwirten nur drei von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen, stellt sich die Frage, welche Legitimität und Akzeptanz die Landwirtschaftskammer hat. Schuld daran ist die ÖVP, weil sie am Wahltermin während des Lockdowns festgehalten hat und viele Bauern überdies offensichtlich kein Vertrauen mehr in den politischen Arm ihrer Interessensvertretung haben“, so FP-Hermann
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