Die oö. Landwirtschaftskammerwahl hat dem ÖVP-Bauernbund wieder die Absolute beschert. Wenn auch nach 2015 abermals Stimmenverluste zu verzeichnen waren, hielt man alle Mandate. Die meisten Zugewinne verzeichnete der Unabhängige Bauernverband und konnte seinen zweiten Platz von 2015 weiter ausbauen. Die erst seit 2015 in die Kammer eingezogenen Grünen kamen auf den dritten Platz und zogen an der Freiheitlichen Bauernschaft vorbei. Die SPÖ-Landwirte waren nun das Schlusslicht.
Die Wahlbeteiligung lag bei 49,04 Prozent und damit leicht unter dem Niveau der vergangenen Landwirtschaftskammerwahl 2015. Der türkise Bauernbund erreichte laut dem vorläufigen Endergebnis 65,21 Prozent (minus 0,73 Prozentpunkte), der Unabhängige Bauernverband OÖ (UBV) legte auf 18,70 Prozent (plus 4,36 Prozentpunkte) zu. Die Grünen kamen auf 6,51 Prozent (plus 1,45 Prozentpunkte), die Freiheitliche Bauernschaft (FB) rutschte auf 4,99 Prozent ab (minus 3,41 Prozentpunkte). Die SPÖ-Bauern lagen nur noch bei 4,60 Prozent (minus 1,45 Prozentpunkte) und schafften damit gerade noch den Einzug in die Kammer.
Für die Sitzverteilung im Bauernparlament bedeutete das Ergebnis gleich bleibende 24 Sitze für den Oö. Bauernbund, der UBV hält nun bei 7 (+2), die Grünen Bäuerinnen und Bauern bei 2 (+1), der FB kam auf 1 (-2) und die SPÖ Bauern ebenso nur noch 1 Sitz (-1).
„Krempeln die Ärmel hoch“
Vom Ergebnis ließen sich die Freiheitlichen offenkundig nicht entmutigen: „Wir stehen auf, krempeln die Ärmel hoch und arbeiten für unsere Bauern weiter“, meinte Landesobmann Franz Graf in einer ersten Reaktion. Als Grund für das schlechte Abschneiden sah er die fehlenden Möglichkeiten, mittels Veranstaltungen und direktem Kontakt ins Gespräch mit den Landwirten zu kommen.
SPÖ-Vorsitzende Birgit Gerstorfer hatte „ein lachendes Auge und weinendes Auge.“ Es sei erfreulich, dass die meisten Fraktionen die Notwendigkeit eines Wandels in der Landwirtschaft thematisierten. Schade sei aber, dass das große Engagement der sozialdemokratischen Landwirte nicht zu einem besseren Ergebnis geführt habe. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) freute sich wenig überraschend über den Wahlerfolg. „Präsidentin Michaela Langer-Weninger und der OÖ Bauernbund stehen für eine starke Zukunft der bäuerlichen Familienbetriebe sowie für den Einklang zwischen Mensch, Tier und Natur.“
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