Eine Grazer Masseurin kämpft seit vielen Monaten mit den Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung. Ihre Symptome werden aber im Gesundheitswesen nicht entsprechend anerkannt. Nun stellte sie die Krankenkasse sogar vor die Wahl: Krankenstand beenden oder um Frühpension ansuchen! Mittlerweile gründete die erst 32-Jährige eine Selbsthilfegruppe.
Mitte März des Vorjahres infizierte sich Maarte Preller mit dem Coronavirus, sechs Wochen lang musste sie das Bett hüten. Dann ging’s wieder bergauf, Ende Juni nahm die 32-Jährige ihre Arbeit als Masseurin wieder auf. Im August fing plötzlich wieder alles von vorne an: schwere Erschöpfung, Fieberschübe, Kopfweh, Schwindel, Übelkeit.
„Noch heute leide ich unter dauerhafter Erschöpfung“
Eine Woche lang kam die Grazerin kaum aus dem Bett raus. „Noch heute leide ich unter dauerhafter Erschöpfung, Herzrasen, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsproblemen“, schildert die 32-Jährige der „Krone“.
Therapien brachten nichts Entscheidendes ans Tageslicht
„Ich habe am Tag drei bis vier Stunden, in denen ich leichte Tätigkeiten erledigen kann.“ Ein Ärztemarathon und Therapien brachten bis jetzt nichts Entscheidendes ans Tageslicht - die Symptome werden durch viele Ärzte als psychosomatisch abgetan. Am Dienstag traf Preller dann fast der Schlag: „Die Krankenkasse sagte mir, mein Krankenstand wird beendet, und ich soll arbeiten gehen oder um Invaliditätspension ansuchen.“ Mit 32 ...
Selbsthilfegruppe gegründet
Die gebürtige Holländerin ist bei Gott kein Einzelfall: 25 Prozent der Corona-Infizierten leiden unter Symptomen, die länger als fünf Wochen andauern. Bisher fehlt aber die Anerkennung im Gesundheitssystem, um Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion richtig zu behandeln. Um auf „Long Covid“ aufmerksam zu machen und eine Plattform für den Austausch zwischen Betroffenen zu schaffen, gründete Preller nun eine Selbsthilfegruppe.
Wer sich in der Symptomatik erkennt, kann sich unter: longcovidAT@gmail.com melden.
Michael Jakl, Kronen Zeitung
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