Erholsame Tage mit der Familie mitten in den Salzburger Wintersport-Hochburgen? In Zeiten des Lockdowns nicht erlaubt, aber möglich - wie „Krone“-Recherchen zeigen.
Die Antwort kommt in englischer Sprache. Doch selbst wer keinerlei Fremdsprachen-Kenntnisse hat, versteht sofort: Die Reservierung ist kein Problem. Das auf der Online-Plattform Airbnb angebotene Appartement in Bad Hofgastein ist frei und kann auch in Zeiten des Lockdowns bezogen werden. Selbst die Anreise mit zwei Kindern ist kein Problem, versichert die Airbnb-Vermieterin.
Erlaubt ist das nicht: Bis Ende Februar müssen sämtliche Beherbergungsbetriebe in Österreich geschlossen bleiben. Ausnahmen gibt es nur für Geschäftsreisende und Facharbeiter. Und doch lässt sich via Internet relativ einfach ein Skiurlaub in Salzburg buchen – und das mitten im Lockdown.
Das zeigten „Krone“-Recherchen deutlich. Verschickt wurden Online-Anfragen an mehrere Hotels, Pensionen und Airbnb-Anbieter in mehreren Wintersportregionen im gesamten Bundesland. Das Szenario: Eine Familie – zwei Erwachsene und zwei minderjährige Kinder – suchen ein Quartier für den Zeitraum vom 4. bis 7. Februar. Es dauerte keine Stunde, ehe die ersten Antworten der Beherbergungsbetriebe eintrudelten – unter anderem auch jene vom Anfang dieses Artikels.
Möglich ist vieles – vom Chalet bis zur Skihütte
Die meisten Betriebe und Vermieter verschickten Absagen und verwiesen auf das strikte Beherbergungsverbot in Zeiten des Lockdowns. Aber eben nicht alle: Möglich wären neben dem erwähnten Urlaub in Bad Hofgastein auch Aufenthalte in einer Pension in Saalbach-Hinterglemm, einem Chalet in Uttendorf, einer Hütte in Krispl, einer Wohnung in Golling und einem Appartement in Mittersill. Damit steht fest: Für einen Skiurlaub braucht es derzeit nur Geduld beim Verschicken der Buchungsanfragen.
Die Salzburger Polizei kontrolliert die Beherbergungsverbote derzeit verstärkt, heißt es auf „Krone“-Anfrage. Aber: Bei Beherbergungen via Airbnb und bei angeblichen Zweitwohnsitzen von Urlaubern habe die Polizei nur wenig Handhabe. Im tirolerischen St. Anton gab es indes am Wochenende eine Aktion Scharf gegen illegale Ski-Urlauber. Die Polizei überprüfte 44 Unterkünfte sowie 133 Personen – und verhängte 96 Anzeigen. Angetroffen wurden Skifahrer aus Großbritannien, Polen, Deutschland, Skandinavien und Australien.
Betrieben und Urlaubern drohen hohe Strafen
Illegalen Urlaubern und den Betrieben drohen hohe Strafen. Für Gäste können diese bis zu 1450 Euro betragen, für Vermieter gar bis zu 30.000 Euro. Dieses Risiko ist vielen bewusst, nur wenige wollen es auch eingehen. Eine Antwort an die „Krone“ via Airbnb lässt tief blicken: „Auch wenn wir deinen Aufenthalt als Geschäftsreise deklarieren, gibt es Zoff mit Nachbarn und Hoteliers in der Gegend. “
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