Die Virusmutation hebt die Wirkung des Lockdowns auf, die Österreicher sind der Einschränkungen müde, die Zahlen stagnieren bzw. sinken zu langsam. Vom Ziel - der Sieben-Tages-Inzidenz von 50 - ist man mit aktuell 110 weit entfernt. Trotzdem entschied sich die Bundesregierung am Montag in Gesprächen mit Experten, Opposition und Landeshauptleuten dazu, den Lockdown ab 8. Februar zu lockern.
Schnell einigte man sich auf die von der Wirtschaft lautstark geforderte Öffnung von Handel und körpernahen Dienstleistern, auch der Wechsel der Schulen in den Präsenzunterricht fand allerorts Zustimmung. In die Länge zog sich hingegen die Sitzung mit den Landeshauptleuten. Der Vorschlag, einzelne Bundesländer bei einem starken Anstieg der Zahlen, automatisch in den Lockdown zu schicken, wurde zum Streitpunkt. Am Ende zog die Regierung die Idee dem Vernehmen nach zurück.
Nun bleiben die Maßnahmen österreichweit einheitlich. Die punktuellen Lockerungen seien, so Bundeskanzler Sebastian Kurz, keine Entwarnung. „Wenn die Zahlen steigen – und das ist ein realistisches Szenario –, werden wir sofort verschärfen.“ Die Verantwortung dafür gibt der Kanzler den Bürgern: „Die Ansteckungszahlen hängen nur bedingt von politischen Entscheidungen ab. Wichtiger ist, wie sich jeder Einzelne verhält.“
Spätestens am 15. Februar findet die nächste Gesprächsrunde statt. Man werde über weitere Schritte sprechen, etwa in Tourismus, Gastronomie, Sport, Kultur. Für die Bereiche gebe es „im Februar jedenfalls keine Öffnung“.
Tourismus: Nicht vor März
Kein Thema bei den Gesprächen waren Gastronomie und Hotellerie. Schon zu Beginn des aktuellen Lockdowns war klar: Eine Entscheidung über die Öffnung fällt frühestens Mitte Februar. An diesem Plan wird vorerst festgehalten, vor März wird nicht damit gerechnet, dass Gastronomie und Hotellerie wieder aufsperren dürfen. Die Unternehmen haben sich mit der Warteposition abgefunden: „Das Wiederhochfahren geht nicht von heute auf morgen - es braucht daher im Februar Sicherheit hinsichtlich des tatsächlichen Öffnungsdatums sowie Klarheit über die Öffnungsbedingungen“, so Hoteliersprecherin Susanne Kraus-Winkler.
Teresa Spari, Kronen Zeitung
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