Streit um Geschenke

Helle Aufregung um Gold aus der Skandalbank

Burgenland
03.02.2021 21:10

Einmal mehr für Aufsehen sorgte Martin Pucher, Ex-Chef der Commerzialbank (siehe auch Politik-Seiten unserer morgigen Printausgabe). Zwischen Verwunderung, verzweifelter Suche nach Antworten und tränenreichem Schluchzen sprach der 64-Jährige im U-Ausschuss erneut die großzügige Vergabe von Geschenken an. Verwirrung herrschte um die Namen.

Ob Rot, Schwarz oder Blau - die Farbe habe für Pucher keine große Rolle gespielt. Hauptsache war, die Politiker sind bei einem Match des SV Mattersburg live dabei. FPÖ-Granden hätten Eintrittskarten erhalten genauso wie ÖVP-Landesräte und die SPÖ-Spitze. Nicht jeder nahm die Karte gratis an. „Gegengeschäfte gab es keine“, erklärte der Ex-Banker auf Anfrage.

(Bild: Wolfgang Haenlein)

Das Couleur war Pucher egal. Dasselbe galt bei der Vergabe von Geschenken. Zum 50er, zum 60er und zum Amtsende habe Landeshauptmann Hans Niessl Goldplättchen bekommen, so der Ex-Bankchef. Niessl klärte sofort auf. Er habe kein Präsent entgegengenommen. Alle Geschenke, die an ihn als Landeshauptmann gerichtet waren, seien an seine Sozialinitiative oder Licht ins Dunkel gegangen. „Alles vom Rechnungshof geprüft“, betonte Niessl: „Ich war weder Mitglied in meiner Initiative, noch wusste ich über die Geschenke Bescheid.“

(Bild: Grammer Karl)
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Ab 1992 kam es zu Differenzen mit den Raiffeisenbanken. Wäre nicht das Land als Revisionsverband eingesprungen, hätten wir einen Antrag an die Volksbank gestellt. Die Genossenschaft Konsum wäre der letzte Ausweg gewesen.

Ex-Chef Martin Pucher über die Gründung der Commerzialbank Mattersburg

So wie alle Bürgermeister sei laut Pucher Mattersburgs SPÖ-Stadtchefin Ingrid Salamon zu runden Geburtstagen überrascht worden. Da werde wohl ein Goldplättchen dabei gewesen sein, setzte er eins drauf. Dazu sagte Salamon im U-Ausschuss nichts. Der Grund sind Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft nach einer anonymen Anzeige gegen sie. Die ÖVP forderte Salamons Rücktritt. Die SPÖ beruft sich auf Puchers Anwalt. Der Ex-Bankchef hatte in seiner schriftlichen Beantwortung der Fragen angegeben, dass das Geschenk zu Salamons 60er nicht abgeholt worden war.

Karl Grammer, Kronen Zeitung

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