Bereits am Samstag hat es in mehreren Bundesländern einen Ansturm auf die Gratis-Tests gegeben, mit Sonntag österreichweit ein wahrer Run auf die Corona-Testangebote eingesetzt, wie aus Zahlen des Krisenstabs hervorgeht. Vor allem der Vergleich mit der Vorwoche macht es deutlich: Demnach waren am vergangenen Samstag knapp 70.000 Tests eingemeldet worden, an diesem Wochenende waren es Stand Sonntag früh mehr als 210.000. Das Bundesheer verstärkte daraufhin seine Assistenzkräfte.
Auffällig ist, dass die Verdreifachung ausnahmslos auf Antigentests zurückzuführen ist. PCR-Tests wurden in der Vorwoche sogar öfter eingemeldet als in dieser: 26.071 zu 24.208 stand es in dieser Rubrik. Die Zahl der Antigentests stieg allerdings von 43.633 in der Vorwoche auf 188.439. Grund für den Andrang ist die bevorstehende Lockerung des Lockdowns. Zahlreiche Berufstätige, die am Montag wieder arbeiten können, müssen sich testen lassen. Dazu kommen viele Testwillige, die für die Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen zu Wochenbeginn ein negatives Ergebnis vorweisen müssen.
Angebote mittlerweile an 1000 Teststellen in ganz Österreich
Für die hohe Nachfrage stehe ein „immer besseres Test-Angebot“ zur Verfügung, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Samstag. Gratis-Tests könnten österreichweit bereits an fast 1000 Teststellen durchgeführt werden. Künftig könnte die Testmenge „noch einmal verdoppelt“ werden - neben den Teststraßen der Länder und den Angeboten der Gemeinden würden die Österreicher bald von der „neuen Testoffensive in den Betrieben und schrittweise auch den Apotheken“ profitieren können.
Bundesheer verstärkt Assistenzkräfte
Der stark gestiegene Testbedarf war auch der Anlass für das Bundesheer, die Zahl seiner Assistenzkräfte zu erhöhen. Laut einer Aussendung des Verteidigungsministeriums wurden 350 Soldaten zusätzlich in den Dienst gestellt. 150 Kräfte verstärken nun die Teststraßen in der Steiermark, weitere 200 Assistenzsoldaten unterstützen in Niederösterreich, um die Covid-Pandemie zu bewältigen. Das Bundesheer wurde durch die betreffenden zivilen Behörden zum Assistenzeinsatz angefordert.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) betonte, dass das Bundesheer im Kampf gegen die Pandemie auf mehreren Ebenen eingesetzt wird: „Bei den flächendeckenden Tests der Bevölkerung unterstützen unsere Soldatinnen, Soldaten und zivile Bedienstete mit ihrer Expertise in den zahlreichen Teststraßen der Bundesländer. Österreichweit ist unser Bundesheer bei Grenzkontrollen, beim Contact Tracing, bei Drive-ins und anderen Teststationen bei der Abwicklung der Probe-Entnahmen im Einsatz.“
2800 Soldaten im Einsatz
Insgesamt befinden sich derzeit etwa 2800 Soldaten im Inlandseinsatz. Davon unterstützen rund 700 bei den Covid-Massentestungen in Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und im Burgenland. Für Aufgaben wie Contact Tracing und gesundheitsbehördliche Einreisekontrollen, welche bis Ende Februar verlängert wurden, stehen etwa 1000 Assistenzkräfte bereit, davon auch rund 200 bei der Botschaftsbewachung in Wien.
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