Corona-Gipfel tagt

Für Gastronomie heißt es wohl: „Bitte warten“

Politik
15.02.2021 12:08

Heute gehen die Beratungen zwischen Experten, Regierung, Opposition und Landeshauptleuten in Sachen Corona-Lockdown weiter. Am Montag wurden 1225 Neuinfektionen gemeldet - aufgrund der kaum sinkenden Zahlen und der Ausbreitung der beiden Mutationen ist deshalb damit zu rechnen, dass es zunächst keine weiteren Öffnungsschritte geben wird. Für Gastronomie und Hotellerie heißt es also weiterhin: „Bitte warten!“

Am Vormittag war die türkis-grüne Regierung wieder mit den Corona-Experten zusammengetreten, um die Lage zu analysieren und das weitere Vorgehen zu beraten. Doch nachdem die noch ansteckenderen Mutationen aus Großbritannien und Südafrika weiter um sich greifen, bleibt die Lage angespannt. Während der Handel bereits seit vergangener Woche wieder geöffnet hat und auch die Schulen teilweise wieder zum Präsenzunterricht zurückgekehrt sind, dürfte es diesmal wohl keine weiteren Öffnungsschritte geben.

Ein Gasthaus in Eisenstadt bietet wie so viele Betriebe im Land Speisen zur Abholung an. (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Ein Gasthaus in Eisenstadt bietet wie so viele Betriebe im Land Speisen zur Abholung an.
(Bild: APA/ROBERT JAEGER)

Die Gespräche im Bundeskanzleramt starteten am Vormittag mit den Beratungen mit Medizinern (Virologen, Infektionlogen, Epidemiologen und Vertreter des Impfgremiums) sowie Komplexitätsforschern. Danach waren die Vertreter der Parlamentsparteien und im Anschluss die Landeshauptleute geladen. Am späten Nachmittag sollen die Ergebnisse in einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden.

„Perspektiven“ für Gastronomie und Hotellerie?
Zwar wurden im Vorfeld „Perspektiven“ für Gastronomie und Hotellerie angekündigt, doch wie konkret diese ausfallen werden, weiß niemand. Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) gab sich am Freitag noch pessimistisch: „Die Regierung denkt offenbar nicht daran, dass Anfang März etwas öffnen könnte. Ich fürchte, es wird wohl Ostern werden“, meinte ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Von der Idee des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ), unter der Woche die Gastronomie aufsperren zu lassen, sie aber an den Wochenenden weiter zuzulassen, hält der Obmann des Fachverbands Gastronomie, Mario Pulker, nichts: „Das ist eine Schnapsidee.“ Für die Dorfgasthäuser wäre das der Ruin, „die leben vom Wochenende“, so Pulker am Freitag. Öffnungsschritte sollten immer eine Bundesangelegenheit sein.

Rendi-Wagner: „Lockdown-Ende zu früh“
Für eine weitere Schließung der Gastronomie sprach sich auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner aus. Sie betonte ein weiteres Mal, dass das Lockdown-Ende letzte Woche eindeutig zu früh gekommen sei. Das zeige die unsichere Situation in Tirol, aber auch die gefährliche Entwicklung der Virus-Mutationen: „Ich will, dass Österreich sicher durch die nächsten Monate kommt - ohne ein ständiges Auf- und Zusperren mit weiteren Lockdowns. Deshalb braucht es den Weg der Sicherheit und der Kontrolle.“

(Bild: APA/Herbert Neubauer)

Kurzarbeit wird wohl verlängert
Das Modell der Kurzarbeit sollte übrigens eigentlich im März auslaufen. Aber: Ab Montag wird mit den Sozialpartnern beraten - die Zeichen stehen angesichts der anhaltenden Krise auf Verlängerung. „Wir wollen eine Verlängerung mindestens um drei Monate. Aus jetziger Sicht kann man nicht sagen, ob das ausreicht. Es kann sein, dass wir eine Verlängerung bis in den Herbst brauchen“, sagte Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl zur „Krone“. Auch sie sieht die derzeitige Lage durchaus dramatisch: „Es wird der eine oder andere Betrieb nicht wieder aufsperren.“

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