Die beiden Proponenten unterstellten der Bundes-ÖVP "politische Leseschwächen". Denn immerhin sei seit Jahren in Untersuchungen der OECD nachzulesen, dass es u.a. einer gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-Jährigen und eines ganztägigen Schulsystems bedürfe, um international zu reüssieren. Gegenüber diesen Forderungen verhalte sich die Volkspartei ablehnend bis gleichgültig, hieß es.
Grüne: "ÖVP steht seit Jahren auf der Bremse"
Ähnlich die Wiener Grünen: Die "desaströsen" PISA-Ergebnisse seien ein Alarmzeichen und ein Resultat der Fehler, die in der Bildungspolitik jahrelang gemacht worden seien. "Die ÖVP steht seit Jahren auf der Bremse, was Reformen im Bildungsbereich betrifft. Die gemeinsame Schule für die Sechs- bis 14-Jährigen muss dringend umgesetzt werden, die ÖVP darf hier nicht weiter blockieren", forderte die grüne Neo-Gemeinderätin und Bildungssprecherin Martina Wurzer.
FPÖ ortet Versagen der SPÖ
Die FPÖ sah die Schuld hingegen vor allem bei der SP-Politik in der Bundeshauptstadt. Besonders Migranten und Schüler aus sozioökonomisch schlechter gestellten Familien erbrächten in Österreich schwache Leistungen. "Es ist somit klar ersichtlich, dass die SPÖ gerade in Wien, wo die meisten Risikoschüler anzutreffen sind, auf allen Ebenen versagt hat, nämlich im Integrationsbereich und im Sozialbereich", so Wiens FPÖ-Klubchef Johann Gudenus.
Marek gegen Schuldzuweisungen
Laut ÖVP-Wien-Chefin Christine Marek darf es keine voreiligen Schuldzuweisungen in Richtung Lehrer oder Schüler geben. Bildungsarbeit müsse so früh wie möglich beginnen, weshalb die Volkspartei eine stärkere Überprüfung der Einhaltung des verpflichtenden Kindergartenjahres plädiere. Kritik übte Marek an der Stadt Wien. So sei etwa deren Politik der Hortschließungen "brandgefährlich". Ihre Partei werde sich der Entwicklung von Zukunftsmodellen für das Bildungssystem in der Bundeshauptstadt jedenfalls nicht verschließen.
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