Lehnen Impfung ab

Steirische Ärzte machen gegen AstraZeneca mobil

Steiermark
18.02.2021 06:00

Viele Mediziner fordern für sich einen anderen Impfstoff, zudem steht der langsamere Aufbau von Schutz in der Kritik. Ein „Krone“-Rundruf in den weiß-grünen Spitälern.

Keine geglätteten Wogen rund um den Piks beim steirischen Gesundheitspersonal: Viele Ärzte stemmen sich gegen den AstraZeneca-Impfstoff, weil zwölf Wochen zwischen den beiden Teilimpfungen liegen und seine Wirkung gegen die südafrikanische Mutation umstritten ist. Biontech/Pfizer (nur drei Wochen Pause) ist ihre erste Wahl.

Impfaktion
Am Mittwoch legte die „Interessensgemeinschaft Niedergelassene Ärzte und Wahlärzte-Steiermark“ noch einen Gang zu - und adressierte eine Resolution an die steirische Landesregierung. Die Steiermark sei ohnehin Schlusslicht bei den Mediziner-Impfungen, deshalb wird die „sofortige Impfung“ mit Biontech/Pfizer oder Moderna gefordert. Immerhin: An den kommenden beiden Wochenenden gibt es Impfaktionen für niedergelassene Ärzte, Zahnärzte und Ordinationsteams.

(Bild: AFP/Anwar Amro)

Aber auch unter den Spitalsärzten wächst der Unmut. Als Antwort auf zahlreiche Impfreaktionen werden nun nicht mehr alle Mitarbeiter einer Abteilung „im Block“ geimpft, wie Michael Tripolt, der Kages-Zentralbetriebsratsvorsitzende, bestätigt. 4500 Impfdosen seien bereits geliefert worden und teilweise schon verimpft. Nebenwirkungen gebe es bei allen Stoffen, da ein höherer Immunisierungsgrad als etwa bei einer Grippe-Impfung erzielt werde. „Jede Impfung ist besser als keine Impfung“, so Tripolt.

In Ordensspitälern wird AstraZeneca erst geliefert
Wie sieht in den Ordensspitälern aus? Hierhin wird AstraZeneca erst geliefert. Bei den Elisabethinen wurde bisher nur Biontech/Pfizer verabreicht, dasselbe gilt für die Barmherzigen Brüder. Dort sind etwa 320 der mehr als 900 Mitarbeiter geimpft. Circa 30 Prozent der Belegschaft sind es auch im Diakonissen-Spital Schladming: „70 Prozent der Mitarbeiter wollen sich impfen lassen. Wir sind über jede Lieferung dankbar“, heißt es im Ennstal.

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