Am Montag hat die Regierung bekannt gegeben, dass der Lockdown für Gastronomie und Kultur vorerst einmal bis Ostern verlängert wird. Der Statistikprofessor Erich Neuwirth, der seit einem Jahr sämtliche verfügbare Zahlen zum Thema Coronavirus in Österreich auswertet und analysiert, mahnt diesbezüglich zu großer Vorsicht. Er warnte vor dem „Beginn einer neuen exponentiellen Phase“ und einem möglichen weiteren Lockdown.
Die Gastronomie zu öffnen, was sich die Mehrzahl der Österreicher wünscht, hält Neuwirth für ein sehr riskantes Spiel. „Die Zahlen waren annähernd konstant, aber seit einer Woche steigen die Zahlen täglich wieder um zwei bis drei Prozent. Das könnte im schlimmsten Fall sogar der Beginn einer neuen exponentiellen Phase sein“, sagte er am späten Freitagabend in der ORF-Sendung „ZiB Nacht“. Er ortet diesbezüglich einen „sehr instabiler Zustand“.
Weiterer Lockdown „durchaus denkbar“
Neuwirth schließt nicht aus, dass die leicht gestiegene Zahl an positiven Tests auf die deutlich gestiegene Testmenge in den vergangenen Tagen zurückzuführen ist, mahnt aber zu großer Vorsicht. Befragt, ob möglicherweise bereits ein vierter Lockdown auf uns wartet, erklärte er: „Das ist durchaus denkbar.“
Er habe sich Prognosen aus anderen Staaten angeschaut, so Neuwirth. Mit den Mutationen bestehe eine riesige Unsicherheit, aber „in allen Szenarien kommt tatsächlich immer eine exponentielle Entwicklung vor“, so der Statistiker, der auch Vorstandsmitglied der Österreichischen Computer Gesellschaft ist.
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