„Wichtige Entlastung“

Mietpreiserhöhung wird dieses Jahr ausgesetzt

Politik
23.02.2021 16:12

Corona-bedingt wird die automatische Anpassung der Mietpreise an die Inflation in diesem Jahr ausgesetzt - die Richtwertmieten werden damit erst im Jahr 2022 angepasst. Dies gab die Bundesregierung am Dienstag bekannt - damit wird auch eine zentrale Forderung der SPÖ umgesetzt. Durch die Aussetzung sollen die Menschen im Land entlastet werden, hieß es.

„Die Miete macht für viele den größten Teil der monatlichen Fixkosten aus“, meinte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) zur Einigung. „Eine Erhöhung kann besonders für Menschen, die in der Corona-Krise mit finanziellen Einbußen kämpfen, eine Belastung darstellen.“

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne)

„Durch die Corona-Krise sind die Zeiten fordernd, besonders für Familien, die vom Ausbleiben der jährlichen Mietpreis-Erhöhung besonders profitieren werden“, erklärte auch ÖVP-Wohnbausprecher Hans Singer die Maßnahme. Dies wäre eine „wichtige Entlastung der Menschen in unserem Land“, ergänzte ÖVP-Klubobmann August Wöginger.

ÖVP-Klubobmann August Wöginger (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
ÖVP-Klubobmann August Wöginger

Rendi-Wagner erfreut
Gestützt dürfte das Vorhaben der Bundesregierung wohl von der SPÖ werden - war dies doch eine zentrale Forderung der Sozialdemokraten in den vergangenen Wochen. „Es ist erfreulich, dass die Regierung den SPÖ-Vorschlag aufgreift und das Aussetzen der Erhöhung der Richtwertmieten umsetzen möchte“, reagierte Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner auf die Ankündigung.

So können nun über eine Million Mieterinnen und Mieter entlastet werden, erklärte sie weiter. Als weitere Entlastungsmaßnahme im Zuge der Pandemie erneuerte Rendi-Wagner nicht nur ihre Forderung nach einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes, sondern auch jene nach der „Aktion 40.000“, mit der Langzeitarbeitslosen wieder Jobs und Perspektiven gegeben werden könnten.

FPÖ sieht „Minimalkompromisse“
„Erfreulich, aber nicht ausreichend“, kommentierte hingegen FPÖ-Bautensprecher Philipp Schrangl die Aussetzung. Es brauche nun eine „wirklich zweckmäßige Wohnbaubank“ zur Förderung von leistbarem Wohnen sowie wirksame Maßnahmen gegen den „gläsernen Mieter“, so Schrangl.

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Mieten als Kostentreiber
Die Mietkosten zählen in Österreich zu einer der wesentlichsten Ausgaben der Haushalte. Alle zwei Jahre werden die Mietpreise am 1. April automatisch an die Inflation angepasst, was eine Kostensteigerung für die Haushalte bedeutet. Die Erhöhung der Richtwertmieten für die rund 500.000 Altbau- und Gemeindebau-Wohnungen wird nun aufs kommende Jahr verschoben.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt